Rund um die Uhr (in Zeitungen und Magazinen, im Radio und Fernsehen): Politiker und „Wirtschaftsexperten“ aller Lager schwadronieren in ausnahmsloser Übereinstimmung: „Krise – Katastrophe - Das reale
Wirtschaftswachstum sinkt von 1,8 % auf 1,4%.“ „Wir brauchen dringend
Geld (neu gedruckt oder geliehen) für Investitionen - um die Wirtschaft
(in den Industrie- und „Wohlfahrtsstaaten“) anzukurbeln. Wir müssen
mehr investieren und mehr konsumieren - damit mehr Menschen Arbeit finden. Es ist der einzige Ausweg aus der Not." Das könnte zu einer berechtigten Frage führen: Ist es normal (richtig/vernünftig), krank oder vertrottelt, die Lösung aktueller Probleme (- bei einem Allzeithoch materiellen Wohlstands -), in „Wegwerf- und Überflussgesellschaften“ im immerwährenden materiellem Wachstum zu suchen (- nachdem das Ergebnis des stetigen Wachstums die aktuellen Probleme sind-) ? Und: Was darf/kann/muss man sich nun unter "mehr Wachstum – mehr investieren,
mehr konsumieren" vorstellen?
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Mehr Lebensmittel wegwerfen, mehr Verschwendung, mehr Überfluss? Mehr
Importe (Exporte) >>> Mehr Waren/Produkte, welche „um die
Ecke“ wachsen oder erzeugt werden bzw. werden könnten,
weltweit hin- und herschicken (z. B. mehr Autobahnen und Tunnel, damit
die Tomaten aus Spanien frischer ankommen)? Mehr industriellen Fischfang? Mehr
sinn- und/oder nutzlose Produkte (einige Tausend Dinge mehr pro Haushalt
in den sogenannten Wohlfahrtsstaaten), welche die Menschen in Bewegung halten
(und Zeit stehlen), weil sie Platz brauchen, regelmäßig betreut, gewartet,
Zugangsdaten (Benutzerdaten, Passwörter, Codes, ...) einfordern, repariert,
gereinigt, mit neuen Batterien bestückt, aufgehoben, gesucht werden müssen)?
Mehr Werbegebrüll
& Selbstbeweihräucherungsrituale in der Werbung (und größere Briefkästen
für mehr Werbepost)? Mehr
Konsum, Umsatzsteigerungen über Preiswerbung im Verdrängungswettbewerb:
Mehr Sonderrabatte, Schnäppchen, Treuerabatte, Mengenrabatte ... „zwei zum
Preis von einem“, Knüllerpreise, Toppreise, Superpreise, Dauertiefpreise, Eröffnungspreise,
Jubiläumspreise, Abholpreise, Billigpreise, Kundenrabatte, Discountpreise,
Aktionspreise, Jubiläumspreise, Einführungspreise, Best-Price, Fabrikspreise,
Top-Angebote ... 30-40-50-60-70-80-90-100 % reduziert, ... Mehr und öfter Preisnachlässe von den Preisreduktionen von reduzierten Preisen mit Bonus Card oder Rubbellosen für Gratisbezug. Bild: "Preise" - Beispiele aus einem Tag Werbepost im Briefkasten 24 Firmen, 400 Prospektseiten, 2100 Produkte. 5 Sekunden pro Produkte = 3 Stunden!
Mehr Supermärkte
im Grünland, mehr Produktvarianten mit Dauerverfügbarkeit in den
Supermärkten, mehr Sonderangebote von den Sonderangeboten, größere Einkaufswägen? Mehr Auswahl von Sechsgangmenüleckerlis inkl. Fitnessstudios für Hauskatzen & Hunde? Kürzere
Lebensdauer der Produkte
damit diese öfter wiederbeschafft werden müssen? Mehr sinn- und/oder nutzlose (geförderte) Investitionen - ohne nachhaltigen Verwendungszweck und mehr Förderungen für A - und damit im reinen Verdrängungswettbewerb mehr Benachteiligung von B, C, ...? Mehr Professuren (mehr Studienrichtungen auf den Universitäten)? (... beispielsweise für "Secretcodemimik" - mit den Fachrichtungen Nasenlöcher links/rechts.)
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Mehr sinn- und/oder nutzlose Innovationen - beispielsweise motorengetriebene Rückgratschoner (Laubsauger, Schneeflockenbläser, Traktorrasenmäher für Klein- bzw. Vorgärten u. a. m.) und - als Ausgleich - mehr Rückgrattrainingsgeräte in den Fitnessstudios? Mehr industrielle Massenfertigung, mehr Arbeitsteilung, mehr Spezialisierung für mehr Schnittstellenchaos und mehr Abhängigkeiten und mehr Multitasking für mehr Oberflächlichkeit und Nichtlösungskompetenz? Mehr Hin und Her - Transport und LKW-Kolonnen für mehr globale Wirtschaftsbeziehungen? Mehr digitales Software-Tohuwabohu für mehr Stumpfsinn und Fremdsteuerung? Mehr Automaten, z. B. Fahr- und Fortbewegungsautomaten damit die Hände frei werden für das Fingerwischen auf den xyz-phones, Tablets, ... für ungestörtes Internet-Surfen während der Vorwärtsbewegung oder für eine ungestörte Zigarettenrauchinhalation? Mehr Spielautomaten,
Casinos und Wettbüros? Mehr Fernsehsender, längere Sendezeiten mit Dauerberieselung mit Hintergrundgelächter? Mehr Reporter und Experten für häufigere Mikrofonwechsel bei Sportübertragungen
und Nachrichten? Mehr
Feste und Feiern (beispielsweise mehr Weihnachtsmärkte im September und
Oktober) mit mehr blinkenden Lichtern, aufsteigenden Nebelschaden und
Bum-Bum-Gepoltere? Mehr verstopfte
Straßen und Wege, längere Staus, mehr parkende Autos auf Straßen und
Gehsteigen? Mehr Verbauungen und Zubetonierungen? Mehr Energieverbrauch? Höhere Frequenz bei den Finanzspekulationen - mehr als das Vielfache der Weltwirtschaftsleistung im globalem Millisekundenhandel? Mehr "Leerverkäufe" und größere Banken? Mehr Schulden,
größere Immobilienblasen? Mehr Bürokratie, Reglementierungen und Zettelwirtschaft? Mehr Experten für mehr Sachverhaltsverundeutlichung in Gesetzen und Vorschriften (mehr wertlose Papiere / Datenkonstrukte kreieren, speichern und verteilen)?
Mehr von den Begleiterscheinungen vom „stetigem immer Mehr“ - ... Größere
Müllhalden, mehr Plastik im Meer, mehr Lärm, mehr Gestank
- mehr die Erde ausrauben, verdrecken und verbrüllen? Mehr Fettleibigkeit, Übergewicht der Kinder und
Erwachsenen, mehr psychosoziale
Störungen? Mehr
Jugendliche, welche immer häufiger und andauernder in der Scheinwelt
Internet leben? Mehr
Vernichtung von landwirtschaftlich
nutzbaren Flächen (bei zunehmender
Weltbevölkerung)? Mehr
grausame Gegensätze -
Übermaß, Pseudomoral, Verdrängung / Gleichgültigkeit (größere Kluft zwischen Arm und Reich)? Mehr Menschen
auf der Flucht vor kriegerischen Konflikten, Umweltproblemen, Hunger oder
Verfolgung?
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"Stetiges
materielles Wachstum – eine
Systemanforderung für Wegwerf- und Überflussgesellschaften?"
Links zu diesem Thema / zu der Fragestellung:
Stetiges Wirtschaftswachstum - Normal? Schon mal darüber nachgedacht? Sieben Regeln für eine gute Zukunft Gelingendes Leben, kollektive Lebensqualität
(Kurze)
Zusammenfassung der Rückmeldungen: "Wir
sind ebenfalls der Meinung, dass eine Gesellschaft, die ihr Wohl im stetigem
Wachstum sucht, letztendlich auf einen Kollaps zusteuert." "Die
Entkoppelung unseres Wohlstandes und unserer (wirtschaftlichen und sozialen) Überlebensfähigkeit
vom Wachstumsparadigma ist die große Herausforderung der Gegenwart." „Wir
geben zu,
dass die von Ihnen genannten Probleme die Frage nach der Vernunft stellen. Hier
ist der Staat gefragt um Regeln, Förderungen und Verbote zu schaffen.“ |
„In
der Tat ist es leider immer noch so, dass fossile Brennträger (z.B. Kohle) noch
immer subventioniert werden, genauso wie das Herumkarren von Agrarprodukten
durch die gesamte EU. Hierfür ist nicht die Gesellschaft sonder die Politik
verantwortlich.“ „Wir
stehen für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Die
zunehmende Technisierung der Produktion und die Mentalität der
Wegwerfgesellschaft lehnen wir ab.“ „Wir geben Ihnen natürlich Recht: Gerade in einer so
schnelllebigen Zeit wie unserer ist es wichtig, auf die Umwelt zu achten! Darum
haben wir ein eigenes Umweltprogramm, welches von führenden Experten und sogar
einer Nobelpreisträgerin geschrieben wurde.“ „Genau das ist der Punkt. Wir brauchen zu viel. Wir
verschwenden zu viel. Wir verschleudern Ressourcen. Daher sind wir nicht souverän,
sondern extrem abhängig: von Erdöl, von Bodenschätzen anderer Länder, von
Billigarbeitern in Billiglohnländern, von Lebensmittelimporten .... Das haben
Sie in Ihrem Brief völlig richtig dargestellt. "Die Bäume wachsen nicht
in den Himmel." Genau dieses Sprichwort kennt jeder Ökologe. Wir tun aber
so, als ginge das Wachstum immer weiter.“ „Wenn
wir nicht aus dem Wachstumsdenken ausbrechen und ins Kreislaufdenken kommen -
und zwar viel radikaler als derzeit - wird das Leben auf dieser Welt - zumindest
für die Spezies Mensch - ein Ende haben. Politisch haben wir aber das Problem,
dass wir die Menschen auf unserem Weg mitnehmen müssen. Sonst sind wir wieder
die "Spinner", die keine Ahnung haben und die man nicht wählen kann.
Wir müssen einen Weg finden, der überzeugt, den die Menschen aber
nachvollziehen können, weil wir mit unseren Vorschlägen nicht zu weit voraus
sind. Hier die richtige Dosierung zu finden - die Grenzen des Wachstums
klarzumachen, die Rezepte in Richtung Kreislaufwirtschaft mehrheitsfähig zu
machen - ist die Kunst.“ „Wenn
Leute wie Sie das mit ihren Schreiben, mit ihrem öffentlichen Auftreten, mit
ihren Hinweisen unterstützen, bin ich sehr dankbar und hoffe, dass wir doch
Schritt für Schritt weiterkommen.“ |
Schon mal darüber nachgedacht?
Was
wäre die Konsequenz für das Wirtschaftswachstum, wenn so manches Besser
wäre? Beispielsweise,
wenn die Hundertschaft von Geräten/Produkten pro Haushalt länger
funktionieren würde/dürfte und wenn nicht mehr 100% weggeschmissen wird
(werden muss), obwohl nur 1% defekt ist? Oder,
wenn
nicht die Hälfte der Lebensmittel im Müll landet? Oder, wenn einfach mit Besen, Rechen, Schaufel und Scheibtruhe gearbeitet werden würde? Und nicht - wie heutzutage zeitgeistgemäß - eine Heerschar von am Lenkrad (z. B. von Traktoren, Kran- und Lastwägen) lehnenden und herumstehend Stressgeplagten werken (?) würde - bei donnerndem Motorenlärm, beispielsweise beim Straßenfegen, Rasenmähen, Laubsaugen oder Schneeflockenblasen. Und, wenn es weniger Bürokratiesumpf mit all den Doppelgleisigkeiten gäbe? Mit weniger Sachverhaltsverundeutlichung im Selbsterhaltungssystem der Regulierungswahnexperten. Mit
einer höheren Wahrscheinlichkeit als „nach dem Leben folgt der Tod“: Das System würde
zusammenbrechen. Denn, die Folge von Besser ist nicht Mehr. Sondern Weniger! |
Wirtschaftswachstum ade. Die Arbeitslosenraten würde explodieren. Und das umso explosiver, wenn der Weg in die Rente / Pension erst dann beginnt, wenn es laut Gesetz sein sollte - und, wie vorgesehen, dieses Antrittsalter angehoben wird.
Denn:
Unser System verlangt es. Es muss immer Mehr werden, damit das Leben in den Überflussgesellschaften –
bei höchstem materiellen Wohlstand aller Zeiten – nicht in die Krise stürzt. Das
System (Verteilung der Arbeit, Sozialsystem, ...) braucht stetiges
Wirtschaftswachstum, denn es funktioniert nur, wenn bei immer mehr Lärm, Dreck
immer mehr Schwachsinn erfunden, produziert (und konsumiert) wird (wenige
Ausnahmen ausgenommen). Und das alles auf Kosten der Zukunft (beschränkte Ressourcen und ökologische Folgewirkungen) und auf Pump (auf Kosten der nächsten Generationen).
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7 Regeln (Maßnahmen)
für eine Gesellschaft / Volkswirtschaft, welche auch ohne "stetiges materielles Wachstum“ gut funktioniert und vor allem Zukunft hat.
(1)
Übergeordnetes Ziel: „Kollektive
Lebensqualität" (für alle Menschen auf dieser Erde) mit
Verantwortung für nachfolgende Generationen“. Alle damit in komplexer
Wechselwirkung stehenden Parameter sind Subziele und/oder Mittel (und
nicht Selbstzweck).
Beseitigung aller Ursachen von Wirkungen, welche die Werte „Sozial
(Achtsam), Ökologisch, Regional, Saisonal, Nachhaltig“ negativ
beeinflussen.
(2)
Sinnstiftende Arbeit / Vollbeschäftigung: Mehr Gesamtverantwortung
und weniger Spezialisierung und arbeitsteilige
Arbeitsprozesse. Definition
der Vollarbeitszeit mit dem Ziel einer Vollbeschäftigung. Besteuerung von
Überstunden. Ziel: Einbeziehung und Beteiligung möglichst aller Arbeitsfähigen in den Schaffungsprozess. Anerkennung und Stärkung des Selbstbewusstseins.
(3) Transportkosten, welche auch die ökologischen und
lebensqualitätzerstörenden Folgewirkungen „abdecken“. Ziel:
Unsinnige Transporte rechnen sich nicht mehr: Deutliche Reduzierung
des sinn- und nutzlosen weltweiten Hin- und Herführen von Lebensmitteln
und Produkten, welche lokal bzw. regional erzeugt werden (könnten) und
dadurch eine deutliche Reduzierung von Umweltverschmutzung, Lärm, Tod,
Verletzungen und Leid durch den Straßen-, Wasser- und Luftverkehr. |
(4) Finanztransaktionssteuer Ziel: Spekulationen mit dem Tauschmittel „Geld“ zahlen sich nicht mehr aus. Ende des Millisekunden - Hin- und Herschaufeln von Milliardenbeträge quer über den Planeten und der zerstörerischen Rückwirkung auf das reale Leben.
(5) Auflösung aller Steueroasen und der Steuerschlupflöcher für die „Mächtigen und Korrupten“. Ziel:
Keine Benachteiligung kleiner und mittlerer Unternehmer, welche sich den
steuerschonenden „Schlupflochprozess“ nicht leisten können.
(6)
Staatliche Förderungen ausdrücklich nur um Chancengleichheit bei
vergleichbaren (von Menschen
unbeeinflussbaren) Rahmenbedingungen zu schaffen. Z. B. beim Zugang zum
Wissen, zur Bildung. Keine
Förderungen für Exporte. Keine Förderungen, welche den Werten „Sozial,
Ökologisch, Regional, Saisonal, Nachhaltig“ entgegenwirken.
(7) Einfache und eindeutige Regeln und Gesetze und Ende mit Doppelgleisigkeiten und bürokratischen Unsinn. |