Lebenszerstörende, lebensbedrohende Ereignisse
Anmerkungen zu den angeführten Daten: Die Opferzahlen sind Schätzungen. Die Statistiken internationaler Organisationen liefern manchmal (große) unterschiedliche Darstellungen. Die Vollständigkeit und Genauigkeit der Datenerfassung und die Interpretation/Zuordnung bei der Datenschichtung können hier nicht überprüft werden. |
Manchmal werden bei der Ermittlung der Opferzahlen die Verluste an Lebenszeiterwartung in Bezug zur Lebenszeiterwartung gesetzt (z.B. beim Einfluss der Radioaktivität). Die angeführten Daten können daher nur eine Information über das Problemausmaß geben. Obwohl jedes einzelne Opfer oder Schicksal zählt, geht es in dieser Darstellung um Größenordnungen. Größenordnungen, welche nach Maßnahmen, nach der Beseitigung der Ursachen aufrufen. |
Unterernährung 8,8 Mio. Tote im Jahr 2007. 25 Tsd. Tote pro Tag. Unter den Toten sind vorwiegend Kinder. Quelle: Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO
|
Rauchen
(Tabakkonsum) 5,4 Millionen Tote pro Jahr (entspricht etwa einem Jumbojetabsturz pro Stunde). 600 Tsd. Tote durch Passivrauchen. Tendenz
steigend. Das Bevölkerungswachstum mit eingerechnet, könnte die Gesamtzahl der
Toten damit in diesem Jahrhundert bei einer Milliarde liegen. Die
meisten davon sterben an Krebs sowie Herz- und Gefäßkrankheiten.
Durchblutungsstörungen, Sauerstoffmangel in allen Organen. Quelle:
World Health Organization (WHO) |
Alkoholkonsum 2,5
Mio. Tote pro Jahr. Die
meisten davon sterben durch alkoholbedingte Unfälle, viele aber auch an Krebs,
Herzkreislauf-Erkrankungen oder Leberzirrhose. Quelle: WHO |
Verseuchtes
Wasser, mangelnde Hygiene 1,6
Mio. tote Kinder unter fünf Jahren im Jahr 2005. Quelle: WHO
|
Straßenverkehr 40
Mio. Tote insgesamt 1900 bis 2010. 1,2
Mio. Tote und bis zu 50 Mio. Verletzte im Jahr 2010. Quelle: WHO
|
Arbeitsunfälle
und berufsbedingten Erkrankungen Mehr
als 1 Mio. Tote pro Jahr. 250
Mio. Arbeitsunfälle. 12 Millionen aller Arbeitsunfälle sind Unfälle von
Kindern. Quelle:
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) |
Selbstmorde 1
Mio. pro Jahr. Auf
jeden Selbstmord kommen rund 20 erfolglose Versuche. Quelle: WHO |
Verbrechen
und Gewalt 653
Tsd. Tote pro Jahr. Quelle:
WHO
|
Grippe
250 bis 500 Tsd. Tote pro Jahr. Quelle: WHO |
Erdbeben 718.747 Tote im Zeitraum 2001 bis April 2011. Quelle:
US Geological Survey |
Tsunami
in Asien im Dezember 2004 Mehr als 300 Tsd. Tote. Fast eine Million Menschen wurde obdachlos. Ganze Küstenregionen wurden verwüstet, Dörfer, selbst Inseln gingen in den Fluten unter. Quelle: Fischer Weltalmanach |
Hitzewelle
August 2003 66.720
Tote in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Portugal. Quelle:
Centre for Research on the Epidemiology of Disasters
|
Reaktorexplosion
Tschernobyl im April 1986 IAO:
4 Tsd. Tote bis 2005. WHO:
14 bis 17 Tsd. Tote bis
2007. Studie
im Auftrag der EU-Grünparteien: 30 bis 60 Tsd. Tote (inkl. der
Todesfälle, welche aufgrund der Reaktorexplosion noch zu beklagen sein werden). Tausende
Quadratkilometer sind auf Tausende Jahre praktisch unbewohnbar. Quellen: IAO, WHO, EU-Grünparteien |
Kohlebergbau 8
Tsd. Tote pro Jahr, vorwiegend in China. Quelle:
FAZ
|
Stürme 856.230
Tote im Zeitraum 1900 bis 2010 (erfasst wurden die Daten von bedeutenden Stürmen). Quelle: Centre for Research on the Epidemiology of Disasters |
Vulkanausbrüche 76.200
Tote im Zeitraum 1900 bis 2010 (erfasst wurden die Daten von bedeutenden
Vulkanausbrüchen). Quelle: Centre for Research on the Epidemiology of Disasters |
Waldbrände 2,1
Tsd. Tote und 5,3 Mio. betroffene Personen im Zeitraum 1900 bis 2010. Mittelmeerraum:
50 Tsd. Brände jährlich (etwa 800 Tsd. Hektar; besonders betroffen sind
Spanien, Portugal, Italien und Griechenland).
Nur vier Prozent der Brände haben eine natürliche Ursache, wie zum Beispiel Blitzschlag. Quelle: Centre for Research on the Epidemiology of Disasters und FAO |
Hochwasser,
Flutkatastrophen 1,5
Milliarden betroffene Personen im Zeitraum 1990 bis 2010 (bedeutendste
Flutkatastrophen, vorwiegend in China). Quelle:
Centre for Research on the Epidemiology of Disasters
|
Unfälle Freizeit, Sport und Haushalt 80
Tsd. Tote pro Jahr in den EU-Staaten. Quelle:
EU-Kommission |
Fehlerhafte
Behandlungen in Krankenhäusern 37
Tsd. Tote pro Jahr in europäischen Krankenhäusern. Quelle: EU-Kommission |
Erdbeben
und Nuklearkatastrophe Fukushima, März 2011 Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9,0 Japan und löste einen Tsunami aus. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von zehn Kilometern rund 80 Kilometer vor der Ostküste Japans. Die Unfallserie führte zu einer erheblichen radioaktiven Kontamination von Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmitteln in der land- und meerseitigen Umgebung. 23 Tsd. Menschen kamen ums Leben oder gelten weiterhin als vermisst. 100 Tsd. Häuser wurden komplett zerstört. Rund eine halbe Million Menschen wurden obdachlos. Hunderttausende in landwirtschaftlichen Betrieben zurückgelassene Tiere verhungerten. Die
Schäden belaufen sich laut Schätzungen der Regierung auf rund 230 Milliarden
Euro. Damit wäre das Erdbeben von Japan die teuerste Naturkatastrophe in der
Geschichte. Das Gebiet um die Atomruine wird möglicherweise auf lange Sicht
unbewohnbar bleiben. Quellen: Die Zeit, Fokus Online, Der Spiegel |
Im folgenden Kapitel geht es um „Auswege“,
um Wege die großen Herausforderungen zu meistern.
Es
sind Anregungen fürs „Besser tun“. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Hunger und Armut
Mehr
als 1,5 Milliarden Menschen leben in Armut und weit über 10 Mio. Menschen -
meistens Kinder- sterben jedes Jahr an den Folgen von Hunger und Armut. |
Ursachen:
|
Verbesserungsvorschläge:
|
Lebensbedrohende Klimaänderungen
Naturkatastrophen
werden häufiger und intensiver. Die Meeresspiegel werden steigen und die
Lebensräume von vielen Millionen Menschen bedrohen. Landwirtschaftlich nutzbare Flächen werden sich extrem verändern.
|
Ursachen:
Die
Erwärmung der Erdoberfläche korreliert über 400.000 Jahren mit
der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre. Seit 1950 gibt es einen
Anstieg der Treibhausgase (CO2 von
320 auf 380 ppm). In den vergangenen 400 Tsd. Jahren zuvor, pendelte dieser Wert
zwischen 200 und 300 ppm. Dieser
(von Menschen verursachte Anstieg) ist auf die Verbrennung (Industrie, Verkehr,
Haushalte) fossiler Stoffe (Öl, Kohle) und auf die Landwirtschaft (Kohlendioxyd
und Lachgas durch Überdüngung, Rodungen und Tiermast) zurückzuführen.
|
Verbesserungsvorschläge:
|
Wichtige Ressourcen
gehen zur Neige |
Ursachen:
|
Verbesserungsvorschläge:
|
Kluft zwischen Arm und Reich
Seit
mehr als einem Jahrzehnt wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer. Wenige Prozent der Gesellschaft besitzen immer mehr des
Gesamtvermögens und die Armen werden immer ärmer.
|
Ursachen:
|
Verbesserungsvorschläge:
|
Leben auf Pump
Die
Staatsverschuldung explodiert in vielen Staaten und ist höher als die
Jahreswirtschaftsleistung des Staates.
|
Ursachen:
|
Lösungsmöglichkeiten:
|
Zivilisationskrankheiten
Die Zivilisationskrankheiten (Herz-
und Gefäßkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und Adipositas,
Gicht, Allergien, Karies, Krebsarten, Hauterkrankungen, Essstörungen,
psychiatrische Erkrankungen) nehmen zu. Besonders bei Kinder und Jugendlichen
ist die Entwicklung in den letzten Jahren besorgniserregend. Von 77 Millionen
Kinder in der EU sind 14 Millionen übergewichtig und jedes Jahr werden es 400
Tsd. mehr. Noch weit schlimmer ist die Situation in den USA.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Lärm,
Lichtverschmutzung
Tag-Nacht-Rhythmus löst negativen Stress Ein durch Lärm und Licht gestörteraus und ist eine Kernursache für psychische und physische Erkrankungen. Lärm hat Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlempfinden, ist die häufigste Berufskrankheit und neben dem Rauchen das zweitgrößte Risiko für Herzerkrankungen.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Tiere quälen
Milliarden Tiere werden rund um die Uhr gequält. Unendliches Tierleid ist die Folge der Verbrechen an den schutz- und wehrlosen Kreaturen für einen stetig wachsenden Fleischanteil an der Ernährung. Die Intensivhaltung bei allen Tieren ist die Regel: 99,9 % bei den Masthühnern, 97 % bei den Legehennen, 99 % bei Puten, 95 % bei Schweinen und 78 % bei Rindern.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Zusammenbruch
der Sozialsysteme
Weltweit
droht ein Zusammenbruch
der Sozialsysteme und
eine gravierende Zunahme von Altersarmut. In den Industriestaaten werden sich
die Schuldenprobleme durch die demographische Entwicklung dramatisch verstärken.
Von der zunehmenden Alterung der Bevölkerung sind aber nicht nur die reichen Länder
betroffen, sondern auch die Staaten der Dritten Welt.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Niedrige Lebenserwartung
In den Ländern Afrikas südlich der Sahara liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 46 Jahren und ist um fast 30 Jahre niedriger als in den Industrieländern. Der Weltmittelwert beträgt 67 Jahre.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
Dritte Welt: Siehe „Armut und Hunger“ Industriestaaten: Siehe „Zivilisationskrankheiten“
|
Unfälle im Straßenverkehr Seit Erfindung des Autos sind über 40 Millionen Menschen bei Unfällen gestorben. Derzeit sterben jährlich 1,2 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Und 50 Millionen Verletzte sind zu beklagen. Und es werden mehr, wenn die Motorisierung in Asien (China, Indien) und Afrika weiter zunimmt.
|
Ursachen:
Mobilität bedeutet heute überall und zu jeder Zeit hin- und zurückzufahren. Zur Arbeit und um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Früher geschah das zu Fuß, mit dem Rad, mit der Straßenbahn, dem Bus oder dem Zug. Noch früher mit der Kutsche oder dem Pferd, so man sich’s leisten konnte. Heute überwiegend mit dem Auto. Immer öfter ist aber nicht der Weg das Ziel, sondern der Spaß (die Geschwindigkeit) beim Überwinden des Weges. |
Lösungsvorschläge:
|
PandemienLaut WHO steht die Welt vor einer weiteren Grippepandemie. Alle Länder werden betroffen sein. Es wird zu Massenerkrankungen kommen. Die medizinische Versorgung wird unzulänglich sein. Es wird viele Tote geben. Die ökonomischen und sozialen Schäden werden enorm sein.
|
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Terror und Gewalt, politische Konflikte |
Ursachen/Lösungsvorschläge:
Siehe:
|
|
Naturkatastrophen, extreme Naturereignisse
Die
Häufigkeit von Naturkatastrophen,
extremen Naturereignissen nimmt zu
und die Auswirkungen werden gravierender. Waldbrände vernichten ganze
Landstriche und Dörfer, Monsterwellen treffen auf Küstenregionen,
Rekorderdbeben legen ganze Regionen in Schutt und Asche. Jahrhundertfluten überrollen
Deiche und/oder überschwemmen das Land. Ungewöhnlich starke Hurrikane verwüsten
Großstädte, extreme Regenfälle und Hagelschauer vernichten Ernten. |
Ursachen:
|
Lösungsvorschläge:
|
Ein immer wichtiger werdender Aspekt im Wirtschaftssystem sind die unerwünschten Nebenwirkungen in ökologischen und sozialen Bereichen. Ohne
Anspruch auf Vollständigkeit sind das: Verschwendung von Ressourcen und
Überfluss; Verunreinigungen
von Wasser, Luft und Boden; Klimaänderung; Lärm; Lichtverschmutzung;
Massentierhaltung mit unermesslichem Tierleid; Reduktion der
Vielfalt, übertriebene Spezialisierung und die Vernichtung kleiner
Strukturen. Das Grausame an den Nebenwirkungen ist, dass sie oft global wirken. Sie machen nicht halt an den Grenzen von Wirtschaftsräumen. Und darunter müssen auch jene leiden, welche sie nicht verursacht haben. Daher: Effizienz alleine kann nicht das Ziel sein - es geht um EFFEKTIVITÄT, effizient das Richtige tun - um Lebensstandard mit Verantwortung. Dazu im Buch: Ein Streifzug zum Zeitgeist in Politik und Gesellschaft. Und öfters als manchmal stellen sich Fragen. Z. B. die Frage Lachen oder Weinen ? |