Die Themen auf dieser Seite: Rothäubchen vor dem Kindergarten |
Gedanken über die Qualität der Demokratie und der Politik Es muss Schluss sein mit der Hatz gegen Raucher |
Rothäubchen vor dem Kindergarten
Man sieht es ihm nicht an, wenn er so dasteht. Gar nicht eitel,
bescheiden könnte man meinen. Lediglich seine Farbe hat etwas von
Aufmüpfigkeit. Aber, wenn er beabsichtigt sich zu bewegen, dann ist
Schluss mit der Zurückhaltung. Dann dröhnt und poltert es, dass im Ort
die Bilder an den Wänden klappern. Nun wissen alle, dass er etwas
vorhat. Er möchte sich bewegen und alle im Land sollen sich mit ihm
erfreuen. Wer jemals hinter den Abgasröhren eines Formel1-Boliden beim Start für ein Imkreisfahren, beispielsweise im Autodrom von Monza, gestanden ist, ahnt in etwa, was da vor sich geht. Und dieser Ohrenschmaus wird nun zelebriert, bis er gemächlich in Bewegung kommt. Da wird angerollt - majestätisch, würdevoll und sehr bedächtig die Spannung aufgebaut, welche sich dann plötzlich entlädt: ein Gebrülle der Extraklasse, dass im Umkreis die Fensterläden krachen und es Zwei- und Vierbeinern im Land die Ohren anlegt. Von jetzt an dürfen alle am Bewegungsdrang teilhaben und akustisch Rothäubchens Reise in der Umgebung mitverfolgen. |
Dies alles gefällt dem roten Aufwecker
dermaßen, dass er versucht, so oft er nur kann seine elitären
Fähigkeiten für das Radaugepolter auszuleben. Auf seinen Ruheplatz - unmittelbar vor
dem Kindergarten - ist das rote Auto mächtig stolz. Besonders, seit es
die Psycho-Weisheit „lärm ich, so bin ich“ gehört hat. Bei so viel
Vorbild kommen Rothäubchen die Tränen, es schwellt die Brust und macht
ihn rasend vor Glück. Ein wertvoller Entwicklungsbeitrag zur
Egoreifung, denn „was Hänschen darf erfahren, prägt Hans noch nach
Jahren“. Das hat im sein Herrchen erzählt. Und immerhin, der ist der Wart im Kindergarten.
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Gestern
kam wieder einmal ein erfreulicher Brief. „Herzlichen Glückwunsch zum
Geburtstag, Herr Dr. R....“ stand da zu lesen - und einige Zeilen weiter
„minus 15 Prozent auf ein Produkt ihrer Wahl“. Das
bewegt. Mich so sehr, dass ich die darauf folgende Nacht stundenlang wach
lag und vor mich hingrübelte. Ich musste an all jene denken, welche
derzeit zittern, dass ihnen der Titel weggenommen wird, weil sie in ihrer
Doktorarbeit ein bisschen geflunkert haben oder ihre Quellen nicht nach
wissenschaftlichen Regeln dargelegt haben. Schließlich geht es um Ansehen
und Würde. Auch
wenn es sich meistens um Formalismen handelt. Aber diese lassen sich auch
von jedermann feststellen. Ein bisschen Geschick und einen guten
Plagiatsfinder und schon kann man die Übeltäter im WWW ertappen. Und
dann ist Schluss mit lustig. Ob der Inhalt einer Dissertation würdig ist,
das ist dann auch nicht so wichtig, das würde auch so manchen
Normalsterblichen überfordern. Viele
Seitenblicker können davon Lieder singen: Formalismen zählen noch immer
mehr als Inhalte. All
das raste durch meine Gehirnwindungen. Nun geht es wirklich nicht mehr, hämmerte
es in mir. Ich muss meinen Doktor zurückgeben. Der Druck ist zu groß. |
Auch
wenn mein Fall etwas anders gelagert ist. Denn ich ahne nur unscharf,
warum man mich mit der Doktorwürde beglückt hat. Irgendwann habe ich ein
Formular ausgefüllt. Aber dies dürfte von derart überzeugendem Niveau
gewesen sein, dass eine Titelverleihung unumgänglich war. Es
waren schöne Jahre, die Einkäufe im Baumarkt mit den würdevollen
Blicken der Damen an den Kassen. Die Karte sieht ja wirklich gut aus mit
dem Titel – und das in Österreich. Und in Zukunft, ob ich wieder minus
15 Prozent erhalte, oder nur mehr minus 14 Prozent? Mein Entschluss steht aber fest: Es reicht. Ich halte dieses Doppelleben nicht mehr aus: Ich werde gestehen und meinen Titel zurücklegen. Ab nun bin ich wieder ein einfacher Bürger, der ob seiner nun wiedererlangten Bedeutungslosigkeit auf die beglückenden Momente beim Einkauf im Baumarkt verzichten muss.
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Perpetuum
Philosophicum -
auf der Suche nach dem Rat der Weisen.
Bin
ich Teil der Außenwelt oder ist die Außenwelt Teil von mir und ist
mein Sein ein Teil der Ewigkeit oder ist die Ewigkeit ein Teil von mir
und bin ich ich, wenn du er ist oder bin ich nicht ich, wenn du nicht er
ist, aber du sie ist und ist mein Sein alles von mir und immer gewesen
oder wird mein nicht Sein nie sein und bin ich überall immer oder überall
jetzt oder immer in mir? Um Antwort ringt die Frage – allein es fehlt der Gedanken Kraft, zu offenbaren Pudels Kern. Es kann der Geist nicht ruhen, ehe der Erkenntnis Licht die Düsterheit der Zweifel lähmt. Lasst eurem Großmut freien Lauf und gebet Rat - ihr weisen Gebildeten, sodass der Fraglichkeit Grauen ein Ende finden kann. |
Für uncoole Wertler: Ausbildung zum Rosinenpicker, Egoprofi und Edelschlitzohr
Die Zielgruppe sind
Menschen mit unzeitgemäßen Wertvorstellungen, wie beispielsweise
Respekt, Bescheidenheit, Fairness und Gerechtigkeit. Somit richtet sich
das Seminar an eine Minderheit, gibt es doch bereits viele Egoprofis in
der Gesellschaft. Unter dem Motto „Das Leben ist kurz und man lebt nur
einmal“ werden vorwiegend Fallbeispiele behandelt und es gibt
praktische Übungen zu folgenden Grundsätzen: Lasse
keine Gelegenheit aus um dich vorzudrängen. Wenn
sich andere irren, denke stets an deinen Vorteil. Sage
nie mehr, als deinem Vorteil zuträglich ist. Nimm
dir alles, bevor es andere tun (den Mist kannst du immer noch irgendwo
fallen lassen). Gute
Gelegenheiten ergeben sich oft, wenn er (sie) wegschaut oder abgelenkt
wird. Du
bist tüchtig, wenn du andere über den Tisch ziehst. Übe
dich in der Kunst des Täuschens und der in Doppelmoral. Trinke
Wein und überlasse anderen das Wasser. Möchtest
du Karriere machen, dann buckle nach oben und trete nach unten. Wenn eine(r) stolpert oder auf dem falschen Fuß steht, hast du eine gute Chance, ihn (sie) fertig zu machen. |
Schlage
zu, wenn er (sie) zu dumm ist, um deine Schlauheit zu überlauern. Richte
dir deine Wahrheit (bedenke, du hast immer recht) zurecht und lasse dich
nicht beirren. Sei wachsam: Du bist immer im Recht, solange man dich nicht erwischt.
Im
Spezialkurs für Erziehungsberechtigte wird speziell auf die Zielgruppe
„Kinder und Jugendliche“ eingegangen. Erfahrungsgemäß ist die
Erfolgsquote bei diesen Seminaren besonders hoch. Aufgrund
der hervorragenden Referenzen der Referenten aus Wirtschaft, Politik und
der einschlägigen Szene, ist der Seminarpreis im oberen Segment
angesiedelt. Um einen optimalen Ausbildungserfolg zu garantieren, ist
die Teilnehmeranzahl begrenzt. Wegen der zu erwarteten Nachfrage wird
geraten, sich rasch einen Seminarplatz zu sichern. Na dann, da kann doch nichts mehr schief gehen. Was soll das Gejammere über Krise und unsichere Zukunft?
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Bierpinkler-Selbsthilfegruppe kämpft um Anerkennung
Immer
wieder beklagen Bierpinkler die bis zur Tätlichkeit reichende
Untoleranz der Gesellschaft, wenn sie dem Drang anderen ins Bier zu
pinkeln, nachkommen wollen oder müssen. Niemand respektiert die
Tatsache, dass es beim Ausbleiben
der Drangbeseitigung zu Aggressionssymptomen kommt. Bierpinkeln hat eine
direkte Wirkung auf das Gerechtigkeitszentrum im Gehirn des Bierpissers
und es werden eine Reihe physiologischer Reaktionen auslöst, in deren
Verlauf die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe aktiviert wird.
Nachdem ins Bier gepinkelt werden konnte, stellt sich das übliche
Normalwohlbefinden ein, wie es von Rauchern berichtet wird, nachdem eine
Tabakrauchinhalationseinheit die Entzugssymptome überlistet hat. Zuletzt
wurden Versuchsbierbrunzer von Starkqualmern verprügelt und von der
Polizei unsanft in Gewahrsam genommen, als sie einem Pinkelversuch beim
Wirten starten wollten. Die Situation schreit nach Gleichberechtigung. Die
Motivforschung steht erst am Anfang, aber es wurde mit hoher Signifikanz
festgestellt, dass ausschließlich in das Bier von Starkqualmer
gepinkelt wird. Daraus könnten Motive wie Neid, Wut oder Revanchegelüste
abgeleitet werden. „Warum
dürfen die einen die Luft anreichern und wir nicht das Bier
aufmischen?“ fragten die frustrierten Bierbrunzer. „Schließlich
ist Flüssigkeit (Wasser) genau so wichtig wie Luft (Sauerstoff) für
den Menschen. Rien
ne va plus, wenn es an einem von Beiden fehlt.“ Mit
Wut und Neid blicken nun die Bieraufmischer auf die Luftanreicher.
Sicher, sie
können nicht auf gleiche gesellschaftliche Toleranz pochen: Schließlich
können die Raucher mit schwerer Körperverletzung aufwarten, mit der
sie jährlich Millionen von Zwangsmitrauchern ins Jenseits befördern -
ohne aber nicht vorher für ein unvergessliches Siechtum zu sorgen (in
Deutschland sterben laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum jedes Jahr
mindestens 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens und rund
140.000 Menschen an den Folgen des Nikotinkonsums).
Und, die Raucher dürfen sogar für diese Lebensverkürzungsgarantie zahlen. Für manchen läppert sich so nach 500.000 Verbrennungsritualen ein kleines Einfamilienhaus zusammen. Nimmt man die statistisch ermittelten 20 Minuten Früherablebensrate pro Glimmstengel als Basis, dann darf der Starkqualmer (nachdem die Qualmerlunge 20 kg Rauchstaub und 70 Tassen Teer aufgenommen hat) zirka um 20 Jahre früher im Holzbett ewigruhen. |
Und die Qualmer haben auch eine Förderlobby. Selbstlos, für läppische hunderte Milliarden Euro stopfen sie jährlich mehr als 3 Billionen ausgedorrte Pflanzenreste in Papierhüllen und verteilen sie an Tabakrauchinhalierer. Damit diese jene zwischen die Mundlippen klemmen, um nach feuriger Aggregatszustandsumwandlung den Qualm unbeteiligten Lebewesen in die Nasen zu blasen.
Dieses
zahlen, stinken, leiden und sterben ist gut gehütete Tradition und
jeder Anfall von Vernunft würde die Balance der Dummheit empfindlich stören.
Aber die Hüter der Tradition - Tabakwuzzler, staatliche Säckelwarte,
Trafikanten, Wirte aller Art, das Krankensystem, Sargnagler, Totengräber
und die Suchtinhalierer halten erfolgreich das Gleichgewicht des
Schreckens mit dem Persilschein für schwere Körperverletzung. Mit
all dem kann der Urin im Bier nicht konkurrieren. Im Gegenteil: Im
alternativmedizinischen Bereich wird dem (eigenen Morgen-) Urin Fähigkeiten
zur Heilung verschiedener Krankheiten zugeschrieben. Durch Trinken, äußerliche
Anwendung oder Injektion sollen Krankheiten wie Asthma, Neurodermitis
oder Cellulite und andere geheilt oder zumindest gelindert werden. Gerüchten zu Folge soll sich nun eine Selbsthilfegruppe bemühen, die menschenschädlichen Aspekte vom Harnbier zu erfassen. Vielleicht lassen sich Gesundheit gefährdende oder gar lebensgefährliche Wirkungen nachweisen. Dann sollen diese Unheil bringenden Wirkungen einer breiten Bevölkerungsschicht näher gebracht werden. Das Ziel wäre ein flächendeckender Aufdruck „Bierpinkeln ist tödlich“ auf allen Biergläsern. Damit könnte auch auf einträgliche Renditen für zukünftige Profiteure hingewiesen werden und eine Leidenssympathie der Qualmer erreicht werden. Eine neue Tradition könnte beginnen und alle Dämme würden brechen. Es wäre ein großer Schritt zur Gleichberechtigung mit den Tabakrauchinhalierern und somit zu Anerkennung und Toleranz in der Gesellschaft.
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Anleitung
zur Gründung von Zeitgeist-Geschäftsmodellen
Das
Modell des Prof. Pfiffig
Prof.
Pfiffig informiert: Nach jahrzehntelangen Feldbeobachtungen der Passeri
(Singvögel) und im Besonderen der Familien
Passeriformes (Sperlingsvögel) und Turdidae (Drosseln), beim
Verzehr der schwarzen Vitamin-C- und Kalium-reichen Holunderbeeren, kann
nun ein sensationelles Ergebnis präsentiert werden: Es sind die Beeren
des schwarzen Sambucus aus der Familie der Adoxaceae, welche im relativ
warmen sowie trockenen und gemäßigten Pannonischen Klima auf kalk- und
stickstoffreichen Böden reifen. Und es sind die Winter, welche aufgrund
kontinentaler Einflüsse recht kalt sein können, und die - wegen der
Quellen im nahen Aquae (heute Baden bei Wien) - schwefelhaltige Luft unter den Hängen des Pfaffstättner-Kogels, die für die außergewöhnliche
Wirkung der Wunderbeeren verantwortlich sein könnten. Denn, die zu beobachtende Vitalität der
Singvögel nach dem Verzehr der Zauberbeeren verspricht: Altern war
gestern. Als Faktoren dieser Wirkung könnten die in den Früchten enthaltenen Vitamine C und B, Fruchtsäuren, ätherische Öle, Flavonoide und vor allem das farbgebende Anthocyan gelten. Dieses Antioxidans schützt die Zellmembranen vor Veränderungen durch freie Radikale und verlangsamt so den Alterungsprozess der Pflanzenzellen wie auch der Zellen des menschlichen Konsumenten. |
Frischer Geist im gesunden Körper: Es könnte das Mittel des Jahrhunderts sein. Genießen Sie nun die Zauberbeere für
ihr Wohlbefinden: Prof. Pfiffig garantiert Qualität ohne Haken und
Oesen: Höchste Qualität vom Hollerbusch bis zur Beere. Rein
pflanzlich: Ein Geschenk der Mutter Natur. Bei richtiger Anwendung, könnten einem möglichen
Wohlbefinden keine Grenzen gesetzt sein. Begeisterte Kunden könnten
berichten: „Ärzte könnten bestätigen, dass die Zauberbeeren gut tun
könnten.“ Prof. Pfiffig überlegt nun dieses Geschenk der Natur unter großen persönlichen Mühen und in größter Selbstlosigkeit für viele Menschen zugänglich zu machen. Durch Überweisung eines sensationell geringen Unkostenbeitrages von nur 300 Euro an die (in Planung) Medoof Privatbank in Waduz (Bankkonto IBAN LI00815007004711, BIC LIWA00815), kann man sich nun für eine eventuelle Lieferung von einer Monatspackung (ca. 31 Beeren) vormerken lassen. Prof. Pfiffig garantiert mit seinem Namen, bei Lieferschwierigkeiten den Betrag eventuell zurück zu erstatten. |
Blinder
Luxus
Der
russische Oligarch Roman Abramovich hatte vor Tagen seine 163 Meter
lange Megayacht bekommen – für stattliche 650 Millionen Euro. Ob
er damit zufrieden ist und dem Sinn des Lebens einen Schritt näher
gekommen ist? Oder,
ist auch er so ein Sensibelchen wie der Milliardärskollege Larry
Ellison? Denn die Yacht des CEO vom US-Softwarekonzern Oracle ist um 25
Meter kürzer - und doch klagt er „Das Boot ist exzessiv groß
geraten: Es ist erstaunlich, dass wir uns daran gewöhnt hatten – ich
und meine Frau haben sich Mutterseelenallein gefühlt.“ Da
soll noch einer sagen, reiche Menschen haben keine Probleme. Und
dann gibt es heutzutage Menschen, die fordern jetzt eine Solidaritätsabgabe
von den Reichen dieser Welt. Apropos Solidarität: Was könnte man beispielsweise mit einem Zehntel des Betrages für die Yacht alles anfangen - mit den 65 Millionen Euro? |
Mit einer Spende von 30 Euro für den gemeinnützigen Verein „LICHT FÜR DIE WELT“ könnte zum Beispiel ein Grauer Star operiert werden, damit ein blinder Mensch wieder sehen kann. Der Verein arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation zusammen und setzt sich für blinde, behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen in den Armutsgebieten unserer Erde ein. Mit
den 65 Millionen Euro
könnten somit mehr als 2 Millionen Menschen wieder sehen. Das entspricht einer
Einwohnerzahl von München, Zürich und Graz zusammen – alle mitgezählt,
vom Säugling bis zum Greis. Mehr
als 2 Millionen Menschen könnten wieder sehen – für 10 Prozent einer
Yacht. Ein Plädoyer für das richtige Maß: Wir müssen viel mehr tun für die wirklich Armen auf unserer Erde – für mehr Ethik, Moral und Qualität in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. |
Gute
neue Zeit - Mittags beim Chinesen
Gegenüber
saß Sie, allein am Tisch, schwarz gekleidet, gut ernährt an der
Lebensmitte angekommen. Ihr Blick war in eine Zeitung vertieft, welche
links vor ihr am Tisch lag. Es muss ein bewegender Artikel gewesen sein,
denn ihr Gesicht wogte – so, als ob ihr das Gelesene sehr nahe ging.
Mit Daumen und Zeigefinger ihrer linken Hand hatte sie das rechte Blatt
am oberen Rand der Zeitung etwas angehoben – in Vorbereitung auf den
nahenden Seitenwechsel. Was dann nicht so einfach war, denn sie hielt
auch ein Glas in ihrer linken Hand, randvoll gefüllt mit Rotwein und
eingeklemmt zwischen Mittel und Ringfinger. Aber es gelang. Mit einer
runden, zügigen Bewegung drehte sie das Blatt auf die linke Seite. Das
Glas folgte dem Schwung und der Inhalt besiegte die Schwerkraft.
Vielleicht war es ihr mächtiger Ring, der dem Glas die nötige Balance
für das Manöver mitgab. Diese Akrobatik erschwerend war der Umstand, dass sie dabei ihre linke Schulter etwas angehoben gegen ihre linke Wange drückte. Dazwischen lag ihr Handy - mundgerecht positioniert. Sie sprach und es war die Lautstärke, welche jedes Wort vernehmen lies, das sie dem anderen Ende der Funkverbindung zu schrie. Es muss ein sprachloser Zuhörer sein, denn ihre Sätze kannten weder Punkt noch Beistrich und kein Ende. |
Dabei
kämpfte die Zigarette in ihrer rechten Hand ums Überleben. Fixiert mit
den Kuppen des kleinen Fingers und des Ringfingers rang sie nach dem
Sauerstoff, welcher vom Redeschwall übrig blieb. Vielleicht war es aber
auch die durchgehende, rotierende Bewegung der rechten Hand welche die
Zigarette am Glimmen hielt, denn mit einer von Daumen und Zeigefinger
gehaltenen Gabel, schwang sie mundgerechte Happen vom Teller.
Erstaunlich war der abgestimmte Rhythmus mit dem sie, ohne ihren
Redefluss wesentlich zu stören, die Köstlichkeiten in die gerade
offene Mundhöhle versenkte und die ein- und ausströmenden
Rauchschwaden lenkte. Starker
Auftritt, effizient und ganz im Zeitgeist, unbeeindruckt was ringsherum
geschieht.
Die
Zeit verging wie im Flug und dann ging alles plötzlich und gleichzeitig
zu Ende: Erledigt, der Zeitungsartikel, der Rotwein, das Telefonat, die
Zigarette und das Menü. Dann
zahlte sie und ging. Sprachlos, wie der Hund, der ihr folgte.
Gute, neue Zeit?
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Appell
an
die Vernunft
Es
wäre relativ einfach - Banken, Börsen und Unternehmen tun das, wofür sie
eigentlich da sind: Die Banken sind kompetente Vermittler zwischen Sparern
und Kreditnehmern, die Börsen sind Handelsplattformen für Investoren (und
nicht für Spekulanten) und die Unternehmen bemühen sich um ihr
Kerngeschäft und weniger um die scheinbar einfacher verdienten Renditen
am Finanzmarkt. Dann
müsste man nicht blöd schauen, wenn die Hetz vorbei ist. Es wäre so heilsam, wenn beispielsweise die Aktienkurse vorwiegend den fundamentalen, nachhaltigen Wert eines Unternehmens abbilden und nicht den Kugellauf im Finanzmarktcasino. Und es wäre so einfach für die Politik. Man könnte sich die zahllosen Gipfeltage und tausend Reden und Gegenreden sparen. Mit zwanzig Prozent dieser Zeit könnte man die großen Herausforderungen der Menschheit anpacken und die wirklichen Ursachen für die großen Probleme beseitigen. Und zur Belohnung (und Besinnung) könnten die restlichen achtzig Prozent vergnüglich auf einsamen Inseln verbracht werden. |
Es würde ein Verbot von Leerverkäufen und Derivaten und eine Transaktionssteuer auf kurzfristige Finanztransaktionen genügen. Natürlich
stößt das auf wenig Gegenliebe der Banken, Broker und Börsen und der
Profispekulanten: Denn, je rascher sich das Roulett dreht, desto höher
sind die Einnahmen. Höhere Handelsumsätze bringen höhere Spesen und
Volatilität - die Nahrung für die Profizocker.
Das
wenig vernünftige dabei, es bleibt bestenfalls ein Nullsummenspiel: Die
Gewinner brauchen ihre Verlierer. Nicht mit eingerechnet sind die
Energien, welche dieses Spiel nutzlos verbrennt. Sinnvoller eingesetzt, könnte
viel Menschenleid gemildert werden. Daher: Gebt den Finanzjongleuren VIP-Status in den Casinos, verwöhnt sie mit Gratisdrinks und Luxusbetreuung. Dort können sie dann ihre Innovationskraft an den Rouletttischen austoben und mit aller Intelligenz den Lauf der Kugel beschwören. |
Halleluja,
was kostet die Welt
Gier
und Schulden, die Verbündeten des Wahnsinns. Der
Strom kommt aus der Steckdose, das Geld vom Bankomaten und wenn´s etwas
mehr sein muss, dann drucken wir eben neues Geld. Frisch und glatt.
Verlangen und fordern. Irgendeiner wird es schon bezahlen. Der
Zeitgeist fördert den Gier-Nachwuchs und produziert die Gier-Profis. Und
es fällt auf fruchtbaren Boden, denn die Gier steckt tief in unseren
Genen - bei manchen mehr, bei anderen weniger. Cool,
geil, das ist schick. Das müssen wir haben, auch wenn wir es uns nicht
leisten können. Wer möchte schon Außenseiter sein im Kreise der
Selbstdarsteller: Mehr ausgeben als man hat, mehr Schein als Sein, über
die Verhältnisse leben. Schulden machen, auf Pump leben und auf Pump
spekulieren. Weniger (sinnvolles) leisten aber sich mehr leisten. Jeden
normal dimensionierten Briefkasten lernen sie das Fürchten: Die Unmengen
von Werbematerial, welche bunt und mächtig verkünden: Alles reduziert:
Minus 20, 30, 70 Prozent. Ein
Trottel, welcher zum Normalpreis kauft?
Normalpreis? Normal? Was ist das? „Kaufe heute, zahle später“ oder „kaufe 3 zahle 2“ tönt das Geplärre der Werbegurus rund um die Uhr und nährt den „Ich will Alles und das Sofort“ - Wahn. Die Lautsprecher in den Verkaufshallen beschallen ihr Publikum und besonders Innovative umgarnen ihre Besucher mit ausgewählten Duftfantasien. Alles für den Umsatz. Die mit allen Wässerchen gewaschenen und mit Psychotricks geschulten Verkaufsgenies und Schlitzohrprofis kämpfen um die Gunst ihrer Opfer. Und sie finden ihre Kundschaft. In vielen Bereichen funktioniert der Umsatz, weil das Klumpert das keiner braucht, in den Markt hinein gedroschen wird. |
Und
wenige Flugstunden entfernt, sterben Menschen an Unterernährung und an
den Folgen von Krankheiten, welche mit wenigen Euros geheilt werden könnten.
Aber
die schlauen Experten haben ein Rezept: Es muss noch mehr werden, denn
sonst funktioniert das System nicht mehr! Ohne stetigem Wachstum fällt es
zusammen, wie ein Kartenhaus bei einem Windhauch. So
soll es weitergehen? Jedes
Neugeborene kommt bereits mit mehr als 20.000 Euro Schulden auf die Welt.
Und Tag für Tag wird der Schuldenberg größer. Diese
Schuldenprobleme werden sich durch die demographische Entwicklung
dramatisch verstärken. Das Vertrauen der Investoren in
Schuldverschreibungen und in die Solidität der Staatsfinanzen wird weiter
sinken und eine Lösung weiter erschweren.
Und
immer öfter quält die Frage: Wer soll das je zurückzahlen und ist das
wirklich der gute Weg auf dem wir uns bewegen? Antworten darauf und worauf es wirklich ankommt gibt es im Buch „Ein Plädoyer für das richtige Maß“. Dabei die gute Nachricht: Jedes Problem ist auch eine Chance. Und eine Erkenntnis ist auch nicht zu unterschätzen: Die Menschen werden nicht zufriedener oder glücklicher, wenn sich der materielle Wohlstand vervielfacht.
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Das Loch im Dach der Nation
Wenn es regnet dringt Regenwasser ein und gefährdet das kostbare Inventar.
Eine
unfrei erfundene Geschichte über die Lösungskompetenz. Das
Land ist in Aufruhr. Expertisen werden eingeholt und in den politischen
Parteien werden Arbeitsgruppen und Stammtischrunden gebildet. Es gibt öffentliche
Diskussionen. Das ganze Land beschäftigt sich mit dem Thema. Die
Leserbriefrubriken der Tageszeitungen quellen über und bis spät in der
Nacht diskutieren Experten mit Parteienvertretern in zu Clubräumen
umgestalteten Fernsehstudios. Die wöchentlich anberaumten Diskussionen
werden von den bekanntesten Fernsehmoderatorinnen geleitet und auf
mehreren Fernsehkanälen gleichzeitig ausgestrahlt. Landauf,
landab bemühen sich die Politiker die Lösungsansätze der jeweils
anderen Partei als unzureichend bis widersinnig darzustellen und ihre
eigenen Idee als die einzig wirksame Maßnahme zu bewerben. Im Parlament
prallen unerbittert Rede und Gegenrede aufeinander. Nach
einigen Jahren – die Regierung musste zurücktreten und eine gestärkte
Opposition forderte die neue Regierung vehement auf, eine mit
internationalen Experten besetzte adhoc-task-force einzusetzen, in der
auch alle wesentlichen öffentlichen Institutionen vertreten sein müssen
und welche von einer Troika der Parteiführer der Opposition geleitet
werden soll. Die
Regierung musste - unter der Androhung eines Misstrauensantrages und von
Neuwahlen – dem Druck der Opposition nachgeben und war bereit eine
Krisensitzung einzuberufen. Aufgrund der kurz bevorstehenden Sommerpause
wurde in einem gemeinsamen Kommunikee ein Termin für Mitte Oktober
festgelegt. Die Tagung wurde live im Fernsehen übertragen. Die Medien hatten das Sommerloch genützt, um über den Ausgang dieser Tagung zu spekulieren und Rankings über mögliche Ergebnisse zu erstellen. Durch dieses Medienecho war das Interesse der Bevölkerung enorm gestiegen und die Zuschauerquote der Übertragung übertraf die Quoten des Hahnenkammrennens in Kitzbühel. Die
Reden am Vormittag waren von großer Harmonie getragen. Alle Parteien
betonten ihren guten Willen und die Entschlossenheit in einer gemeinsamen
Anstrengung eine gemeinsame Lösung erarbeiten zu wollen. Am Nachmittag war es dann vorbei mit dem Sonnenschein. Die Runde war mit ersten Schwierigkeiten konfrontiert, eine Schlechtwetterfront trübte die Harmonie, denn man konnte sich nicht über die „Größe des Lochs“ einigen. Aber - leider konnten die Fernsehzuschauer dann den Durchbruch nicht mehr live miterleben. Die Programmchefs entschuldigten diesen abrupten Programmwechsel, aber aufgrund von Verträgen musste das erste vorläufige Training eines Formel1-Rennens übertragen werden. Man versprach den weiteren Verlauf der Krisentagung aufzuzeichnen und bei nächster Gelegenheit, sobald das Programmschema das zulässt, auszustrahlen. Am
nächsten Tag gab es auf den Titelseiten der Tageszeitungen Schlagzeilen,
wie „Späte Einigung“,
„Es geht weiter“ und „Vernunft siegt“. In den Kommentaren wurde
berichtet, dass nun Expertengruppen eingesetzt werden sollen, um die „Größe
des Loches“ exakter zu erfassen. Bei einem nächsten Termin solle über
die Zusammensetzung und über die Leitung dieser Gruppen beraten werden. Die
folgenden Monate waren von Regionalwahlen geprägt, dadurch hat sich das
politische Klima deutlich verschlechtert. Auf den Straßen tobte die
Schlacht der flotten Sprüche auf den Plakaten. Besonders der Spruch einer
Oppositionspartei „Rekordhoch statt Dachloch„ vergiftete das Klima.
Nun war keine Rede mehr von einer gemeinsamen Expertengruppe. Am Höhepunkt im Krieg der Worte ergriff die höchste Autorität im Lande das Wort. Umrahmt von 2 Fahnen kam es zur „Rede an die Nation“ zur besten Sendezeit. Sehr ernst und feierlich wurden die Kontrahenten zur Mäßigung aufgerufen und es war vom „Stopfen der Löcher“ zu hören. Die äußerst getragene Zurechtweisung gipfelte in der Ankündigung die Sache nun selbst in die Hand zu nehmen und das „Loch im Dach der Nation“ wurde zur Chefsache erklärt.
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Alle
waren geladen. Die Anreise war beschwerlich, da man für diese
Zusammenkunft ein tibetanisches Kloster ausgewählt hatte. Nach dem
Vorschlag der höchsten Autorität, sollte es keine Möglichkeit geben,
das Kloster zu verlassen, ehe eine Gegenstrategie für das „Loch“
gefunden wurde. Dann sollte ein aufsteigender weißer Rauch dem Volk die
gute Nachricht überbringen. Rund um das Kloster wurden 16
HD-Fernsehkameras aufgestellt und die staatliche Rundfunkanstalt war mit 4
Satellitenübertragungswägen vor Ort. Immer wieder gab es kurze Interviews, wenn Teilnehmer der Zusammenkunft den Verhandlungssaal verlassen mussten, um ihren menschlichen Bedürfnissen die ihnen zustehende Erleichterung zu gewähren. Nach
Tagen, der Erschöpfungszustand war bei allen Beteiligten mit freiem Auge
erkennbar – kommt es nach nächtelangen und immer wieder unterbrochenen
Verhandlungen zu einem fulminanten, unerwarteten Schlussakt. Man hat sich auf „measures of intend“ geeinigt. Auf mehreren hundert Seiten werden Maßnahmen für das „Loch der Nation“ vorgeschlagen. Diese Maßnahmen sollen bei einer der nächsten Konferenzen behandelt werden. Böswillige Kritiker des Reformprozesses haben mokiert, dass man sich auf keinen Termin einigen konnte. Die Festlegung eines geeigneten Termins soll aber innerhalb der nächsten 6 Monate von den Sekretariaten der Verhandlungsteilnehmer abgestimmt werden. Im Protokoll wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bereits bestehende Terminvereinbarungen der Konferenzteilnehmer berücksichtigt werden müssen und nur in Ausnahmefällen – nach Rücksprache mit allen an diesen Terminen teilnehmenden Personen – geändert bzw. verschoben werden dürfen.
Über
gut informierte Kreise sind einige Lösungsansätze des Reformpapiers an
die Öffentlichkeit gedrungen: Die
bestehenden Wetterstationen sollen besser vernetzt werden. Damit soll die
Treffsicherheit der Wettervorhersage verbessert werden. Weiteres soll eine
Studie in Auftrag gegeben werden, ob zusätzliche Wetterstationen die
Wahrscheinlichkeit für eine rechtzeitige Regenwarnung erhöhen können.
Falls zusätzliche Wetterstationen die Informationsqualität erhöhen können,
wird vorgeschlagen, im nächsten Budgetvoranschlag eine Rückstellung
vorzusehen, damit eine Studie über die Standortwahl der neuen
Wetterstationen in Auftrag gegeben werden kann. Vorbehaltlich
der Genehmigung der Budgetkommission soll es einen Forschungsauftrag für
die Entwicklung intelligenter Rechenmodelle geben. Damit soll es möglich
sein, bei gleicher Prognosequalität den Prognosezeitraum um einen Tag zu
verlängern. Es soll untersucht werden, ob mittels einer entsprechenden „magnetischen Impfung“ der Regenwolken, der herab fallende Regen mit magnetischen Feldern abgelenkt und somit am Dach der Nation vorbeigeleitet werden kann. Die Impfung soll mittels speziell ausgebildeten Piloten mit Eurofightern durchgeführt werden. Die Kosten für die Adaptierung der Eurofighter soll in den nächsten Budgetvoranschlag aufgenommen werden. Beim
Ausfall der Eurofighter sollen eigene über den einzelnen Inventargegenständen,
versteckt angebrachte Regenwassersammelbehälter, mittels einer
intelligenten, verschlüsselten Funkverbindung ausgestatteten Steuerungselektronik,
ausgefahren werden. Für
die intelligente Steuerelektronik und für die Mechanik der versteckt
angebrachten Regenwassersammelbehälter soll ein Konzept der Selbstwartung
entwickelt werden. Damit soll eine Einsatzwahrscheinlichkeit über 90
Prozent ermöglicht werden. Es
soll ein Nanopartikel-Schutzanstrich entwickelt werden, um die
Wahrscheinlichkeit für einen eventuellen Wasserschaden am kostbaren
Inventar weiter zu reduzieren. Weiteres soll ein Einsatzplan für eine zu nominierende mobile Einsatztruppe erarbeitet werden, um innerhalb von 2 Stunden am Einsatzort sein zu können und mit den Sicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten beginnen zu können.
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Gedanken
über die Qualität der Demokratie und der
Politik
Reicht die Qualität unserer Demokratie um die großen Aufgaben auf unserer Erde gut genug und effektiv zu lösen? Ist sie gut genug, um beispielsweise eine auf natürlichen Ressourcen ausgerichtete, überregionale Energieerzeugung und -verteilung zu schaffen? Genügt diese Qualität, um den Hunger und das Leiden auf der Welt und die Bedrohungen für die Lebensräume wirksam zu bekämpfen? Genügt das auch, um beispielsweise ein effektives Verwaltungs-, Gesundheits- und Ausbildungssystem zu planen und umzusetzen und um die Herausforderungen "Arbeit für Alle", "intakte Umwelt für unsere Enkel und Urenkel" und "Lebensqualität im Alter" (aufgrund einer glücklicherweise längeren Lebenszeit) zu meistern? Viele - mit einem Intelligenzquotienten über dem eines Lemmings - ahnen es: Nein, so kaum. Der Durchschnitt von Millionen (eigennütziger) Interessen und Bauchentscheider ist bei manchen Herausforderungen überfordert. Zu oft triumphiert Eigennutzen, mangelnder Respekt und wenig Fairness gegenüber Anderen und gegenüber zukünftigen Generationen. „Heiliger Florian verschon unser Haus, zünd´s andere an“.
Die Demokratie ist das Schlechteste aller Systeme, mit Ausnahme aller (bekannten) anderen Systeme beklagte auch Winston Churchill mit der Bemerkung "Ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler genügt um die Nachteile der Demokratie zu kennen." Demokratie ist, wenn die Masse diktiert. Und nicht immer ist dieses Diktat mit Vernunft, Gerechtigkeit und weiser Voraussicht gesegnet. Die Ausrichtung der Entscheider nach dem Gefallen der Masse ist per Definition demokratisch, aber öfters als wünschenswert wider besseres Wissen, ohne Vision und ohne Rückgrat. Es liegt im System, Durchschnittslösungen zu produzieren und das bedeutet nur zu oft Doppelgleisigkeit, Verschwendung, Unsinniges, nutzlose Arbeitsbeschaffung. Der Demokratie schaden auch falsch verstandener Föderalismus, klein kariertes Besitzdenken und die Befriedung persönlicher Befindlichkeiten. |
So mancher Lokalfürst pflegt seine Profilierungsspielwiese und manche Volksvertreter legitimieren ihr Dasein mit selbst gebastelten Agendas. Landauf, landab lärmen Wichtigtuer mit Parteisprech-Bla-bla. Laute Luft, ausgerichtet nach dem Geklatsche und der Maximierung von Wählerstimmen. Viel Gequatsche und wenig Wirkung. Ein krasses Missverhältnis von Reden und Denken bei dem die Masse die Klasse erschlägt. Man stelle sich vor, in einem Unternehmen würde so gefuhrwerkt werden. Schönreden und verteidigen der eigenen Ideen und Vorschläge und reflexartiges Schlechtreden und Ablehnen aller Vorschläge von Kollegen. Die eine Gruppe möchte A und die andere B. Als Kompromiss wird dann Nichts oder irgend etwas zwischen C und Z ausgefeilscht. Ohne messbare Ziele. Ohne Prioritäten. Keine Rede von "Das Wichtigste zuerst tun". Ohne systematischer Analyse über die Beziehungen von Ursachen und Wirkung. Ohne Maßnahmenplan WER, WAS, BIS WANN. Und ohne Fortschrittskontrolle. Aber mit wortreichen Reden und Gegenreden bei denen die jeweilige Gruppe dem eigenen Redner euphorisch zuklatscht und alles Andere mit Teilnahmslosigkeit oder Verhöhnung quittiert.
Doch,
bevor die falschen Schlüsse gezogen werden: Es gibt nichts Besseres,
zumindest als System. Da gibt es weit schlechtere Vorgehensweisen -
beispielsweise die wahnsinniger Führer, oder das Werfen von Münzen. Es gibt auch eine Lösung: Die Qualität der Demokratie muss besser werden. Wir brauchen bessere Spielregeln für die Demokratie. Die moderne Demokratie braucht andere Formen der Kommunikation - und den Gebrauch von Werkzeugen und Methoden für die Lösung von Problemen. Mit Überschriften und Vereinfachung lassen sich komplexe Zusammenhänge nicht kommunizieren. Die moderne Demokratie braucht mehr Hirn und weniger Bauch und Regierungsteams mit Persönlichkeiten, die neben ihrer sozialen und fachlichen Qualifikation auch Kraft und Rückgrat für unpopuläre aber notwendige Maßnahmen besitzen und diese auch erklären können. |
Es
muss Schluss sein mit der Hatz gegen Raucher
Es
geht um Menschenwürde und Freiheit. Warum darf ein Mensch nicht frei
entscheiden, ob er zehn Jahre seines Lebens „verbrennt“ und vor dem
Abdanken qualvoll dahin siecht? Schließlich
krepiert man auch an Schweinsbraten, am Alkohol und überhaupt. Und - wenn
uncoole, verweichlichte Typen kein Verständnis für Atemnot aufbringen
und auch wenig Solidarität zeigen, um am Siechtum teilhaben zu wollen –
keiner zwingt sie. Was
kann es Anmutigeres geben, als eine in ein Blättchen Papier gerollte getrocknete
Natur, in den Mundwinkel geklemmt und mit Feuer entfacht? |
Die
von einem Feuerring getriebene Materie löst sich auf und das wohlig warme
Naturgas durchströmt und entspannt Körper und Geist. Es folgt ein
unbeschreibliches Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Und dieses Recht auf Lebensgenuss soll nun nicht mehr jederzeit und überall gelebt werden dürfen? Da
möge man sich an der Toleranz der Raucher ein Vorbild nehmen. Raucher
verbieten niemanden nicht zu rauchen. Sollen die militanten
Rauchverweigerer doch am Leben vorbei leben. Ohne die schemenhafte,
geheimnisvolle Aura im fehlenden Dunstkreis kreativer Konversation und
ohne dem sinnlich herben Fluidum am Morgen verqualmter Nächte. Was diesen engstirnigen Querulanten fehlt, ist die Fantasie für Alternativen. Warum suchen sie sich nicht ihre rauchfreie Welt? Dort können sie sich mit gleich Gesinnten langweilen und am Leben vorbeiatmen. |
Sehr
geehrte Geschäftsführung der Euro
plus 24 UG, vielen
herzlichen Dank für die Eilsendung-Erinnerung über 5000 Euro in bar. Es
ist unglaublich - ich bin der glückliche Gewinner des Rätsels 2009. Und
das, obwohl ich mich nicht erinnern kann, jemals bei einem Rätsel 2009
mitgeraten zu haben. Sie aber wissen es und haben immer wieder versucht
mich zu erreichen – bis zu diesem letzten Zustellversuch. Ich
möchte dazu nicht versäumen, Sie zu ersuchen, meinen besonderen Dank an
Frau Kolberg weiter zu leiten. Frau Kolberg hat dankenswerter Weise meinen
Gewinn so lange in Evidenz gehalten. Diese Aufmerksamkeit verkommt in
unserer hektischen Welt ja leider immer mehr zur Ausnahme. Vielen Dank. Ich
werde den großzügigen Gewinn einer karitativen Organisation spenden und
bin sicher, dass auch sie darüber sehr erfreut sind. Schließlich ist
diese Symbolik deckungsgleich mit ihrer Geschäftsphilosophie und ihrem
Motto „Bargeld für Menschen“. Ich
gestehe, ihre Großzügigkeit macht mich etwas verlegen, nie hätte ich
gedacht, dass es noch Menschen gibt, welche diese Großherzigkeit in sich
tragen. Zur feierlichen Übergabe des Barbetrages habe ich vor drei Freunde mitzunehmen. |
Wir werden pünktlich bereit sein und freuen uns auf die für uns vorbereitete, wunderschöne Ausflugsfahrt und auf die kulinarischen Köstlichkeiten und die vielen weiteren Geschenke. Das
ist mein bescheidenes Dankeschön: Meine Gäste werden dann von ihrer
Großzügigkeit und Uneigennützigkeit berichten. Dadurch werden viele
Menschen von ihrem Wirken erfahren und eine Welle der Bewunderung wird sie
dafür belohnen.
Es
beschämt mich, wenn ich die Verleumdungen über ihr Tun im Internet lesen
muss. Ich werde wütend über diese Ungerechtigkeit. Es bestätigt sich
wieder einmal: Undank ist der Welten Lohn. Da wird in infamster Weise
behauptet, Sie und ihre Mitarbeiter belügen die Leute und wollen nur
abzocken. Da werden massenhaft (von Neidern gut erfundene) Geschichten
verbreitet. Daher
ist es an der Zeit, dass die Wahrheit an das Licht kommt. Ich habe meine
Freunde gebeten, dafür zu sorgen. Es ist ein Staatsanwalt und ein
Kriminalpolizist und auch die Presse wird anwesend sein.
Ich gehe davon aus, dass ihre Mitarbeiter dem Festakt entsprechend
gekleidet sind. Großartigen Bildern steht dann nichts mehr im Wege. Es grüßt Sie in Dankbarkeit der glückliche Gewinner. |