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Unternehmenskultur und Qualität

 

Vortrag beim EUROCONSULT - Kongress für Unternehmensberatung in der Wiener Hofburg.

Unternehmenskultur und Qualität, zwei Elemente aufeinander einwirkend, sich gegenseitig benötigend - zwei Begriffe, jeder für sich mit Bedeutungsvielfalt.

Zum einem „Qualität“.  Neutral bedeutet es Eigenschaft, Beschaffenheit - landläufig versteht man darunter „Besonderes".  In der Wirtschaft bedeutet Qualität, wenn Dienstleistungen bzw. Produkte den Erwartungen der Kunden entsprechen. 

Das bringt zufriedene Kunden; Kunden die wiederkommen, weiterempfehlen.  Und das ist eine Existenzgrundlage jeder Unternehmung.  Die Qualität der Leistung eines Betriebes ist direkt abhängig von der Qualität der Unternehmung selbst.  Für den meist üblichen, arbeitsteiligen Prozess der Leistungserbringung ist es die Gesamtheit der Qualitäten der internen Arbeitsbeziehungen und die Qualität der Beziehungen zu den Lieferanten der Vorleistungen.  Nur aus einem beherrschten Arbeitsprozess - und somit im Regelfall dem wirtschaftlichsten - ist eine gute Leistung zu erwarten.  Das ist die Herausforderung für Management und Führung: Denn die Qualität der Unternehmensleistung reflektiert die Qualität des Managements.

Immer weniger Unternehmen haben das zweifelhafte - weil zu sicher machende Glück, nicht im Wettbewerb zu stehen.  Für alle anderen ist Qualität daher kein statischer Begriff; er bedeutet niemals Stillstand.  Qualität ist Verbesserung, ist immer besser werden.  Denn der Wettbewerb, legt die Latte - die Anforderung.

Die Zeit, in der wir leben, lebt; nichts ist stabiler als die Veränderung.  Und Qualität heißt Vordenken. Vorbeugen ist besser als Heilen.  Oder mit den Worten von Philip Crosby aus dem Buch „Quality is free“: „Qualität ist Ballett - nicht Hockey“: Qualitätsmanagement, ein unverzichtbares Element jeder Managementaufgabe in einem Unternehmen, sucht nicht den kurzfristigen, spektakulären Erfolg, es ist ein geplantes, konzertiertes Vorgehen.  

Qualität ist auch ein ethischer Wert, wie Recht und Ordnung.  Zusagen einhalten, sich auf etwas, auf jemanden verlassen können, das sind Normen, Maximen einer Lebensführung, die durch Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen geleitet ist, eine für eine Gesellschaft lebenswichtige Grundlage. 

Und nicht übersehen werden soll die volkswirtschaftliche Bedeutung. 

Leerläufe, Ausschuss, unnötige Änderungen vermeiden, heißt auch Ressourcen besser nutzen und gemeinsam mit den Qualitätsfaktoren „Zuverlässigkeit“ und „Lebensdauer" ist das ein positiver Beitrag für unsere Umwelt.  

Nun zur Unternehmenskultur, zu den Wertvorstellungen und der Art und Weise, wie Manager mit Mitarbeitern umgehen und wie Mitarbeiter zusammenarbeiten.

Im folgenden soll das Ergebnis der Analyse der Unternehmenskultur erfolgreicher und weniger erfolgreicher Unternehmen wiedergegeben werden. 

Erfolgreiche Unternehmen haben eine Unternehmenspolitik, die auch noch auf der untersten Hierarchiestufe lebt.  Sie beschäftigen sich mit Themen des Wettbewerbes, setzen auf Teamarbeit - und nicht auf Einzelkämpfer - und versuchen alle Mitarbeiter einzubeziehen. Man konzentriert sich auf die Verbesserung von Produkten und Abläufen, wissend das darauf die Verbesserung finanzieller Ergebnisse folgt.

Die so genannte „Lernkurve“ - die Erkenntnis, dass erst aus Erfahrung ein höherer Standard erreichbar ist - wird berücksichtigt und das „not invented here - Syndrom" - alles selbst erfinden zu müssen - ist wenig ausgeprägt.  Neues nur dort, wo es dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile bringt, und zwar auf der Grundlage von bewährten, übernommenen Lösungen.

Hinsichtlich Managementstil ist für erfolgreiche Unternehmen  „Qualität“  oberstes Geschäftsprinzip und nicht Thema einer oder einiger Abteilungen.  Entscheidungen werden gemacht und nicht genommen, Ziele werden vereinbart und weiterverfolgt, und nicht gesetzt.  Die Kommunikation findet nicht „topdown – verkündend“ statt, sondern ist „topdown – horchend“.  Probleme, Fehler müssen auf den Tisch.  Verdecken und vertuschen wird bestraft.

 

Nicht WER hat etwas falsch gemacht steht im Vordergrund, sondern WAS muss getan werden, um es das nächste Mal besser zu machen.  Marketing und Verkauf weiß, dass Produkte, Dienstleistungen gekauft und nicht verkauft werden - und weiß, dass die Kunden und nicht die Verkäufe Nummer 1 sind.  

 

In Forschung, Entwicklung und Technik kennt man die Stärken und Schwächen der Konkurrenz und den Wettbewerb.  Im Vordergrund stehen maximal produzierbare Konzepte.  Der Nutzen für die Kunden, die Kreativität für Kombinationen, Anwendungen, Verbesserungen wird mehr betont, als rein wissenschaftliches Erfinden  -  „Ruhe !  Genie an der Arbeit“ und elegante Konzepte. 

Einfachen Lösungen und beherrschten Innovationsprozessen mit kleineren, überschaubaren Schritten wird der Vorzug gegeben.  Für die Beschaffung ist der Lieferant ein Partner, dessen Kenntnisse und Möglichkeiten mitgenommen und mitberücksichtigt werden.  Vorräte werden als Risiko, Einschränkung der Flexibilität und Kostenfaktor erkannt und nur in absolut notwendigem Ausmaß akzeptiert.

In der Produktion setzt man ebenfalls auf Kommunikation MIT - und nicht ZU den Arbeitskräften.  Es gibt Druck auf die Verbesserung von Prozessen, zum Beispiel auf die Verringerung von Ausschuss - und nicht Druck auf Stückzahlen.

 

Qualität und Unternehmenskultur sind wie Körper und Seele, Materie und Geist.  Qualitätsbewusstsein benötigt den Nährboden der entsprechenden Unternehmenskultur und ist gleichzeitig Teil dieser.  Einer Kultur, in der die bestimmenden Vertreter der Kultur durch Vorbildwirkung zur Nachahmung anregen; einer Kultur, die den Erfolg sucht.  Denn nichts macht erfolgreicher als der Erfolg.  Viele erfolgreiche Unternehmen haben bewiesen, dass „Qualität“ zufriedene Kunden, höhere Produktivität, zufriedenere Mitarbeiter und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft bedeutet.

Der Weg dorthin ist lohnend, jedoch mühsam und steinig und hat kein Ende.  Verbesserung hört nie auf - ist Veränderung.  Die Geschichte zeigt, dass viele für die Gesellschaft wertvolle Erkenntnisse und Errungenschaften begleitet waren – und verzögert wurden - von persönlichen Widerständen gegen die Veränderung.  Sehr extrem beschrieb Machiavelli diese menschliche Eigenschaft: „Es ist unmöglich, einen Mann, dem durch seine Art zu verfahren viel geglückt ist, zu überzeugen, er könnte gut daran tun, anders zu verfahren.  Daher kommt es, dass das Glück eines Mannes wechselt; wenn die Zeiten wechseln, er aber wechselt nicht sein Verfahren.“

In jedem Fall hängt das Bewusstsein, etwas verändern zu müssen, eine Veränderung zu akzeptieren, davon ab, wie die Notwendigkeit dazu erlebt wird.

 

Modernes Qualitätsmanagement ist ein bewährter Motor für diesen Prozess.  Es ist eine exzellente Antwort auf die Herausforderung von heute und morgen.  

 

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