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Die Krise am Finanzmarkt und in der Wirtschaft - Ursachen und Lösungen

 

Die Themen auf dieser Seite: 

Wirtschaftsbegriffe im Wandel der Zeit

Kann Griechenland seine Schulden tilgen?

Bankenkrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Staatsschuldenkrise, Gesellschaftskrise(?)

Wirksame Maßnahmen brauchen das Erkennen der wirklichen Ursache

Die Illusion vom Zauber des Geldes

BIP (materieller Wohlstand) & Lebensqualität

Schulden und andere Weisheiten

Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrisenmanagement

Charaktere um (in) uns

Punkt oder Komma

Die Wurzel der Krise

Ein Blick auf die Zukunft der Börsen 

Einen Schuldenberg kann man in der Regel nicht mit Schulden abtragen

Was können Manager aus dem Fehlverhalten lernen?

Konjunkturbremse Transaktionssteuer

Quelle: Diagnose Übermaßunmäßigkeit. Die Gier der Lemminge.  Das Buch zur Finanz- und Wirtschaftskrise - über Wirtschaft, Geld und Ethik, über die Gier und über die Grenzen des Wachstums und über Wege aus der Krise.  Mehr über das Buch ...

Der Keim der aktuellen Krisen (Klimakrise, Finanzmarktkrise, Wirtschaftkrise, Schuldenkrise, Gesellschaftskrise) liegt in der ökonomlogischen Unvernunft. Besonders in den letzten Jahrzehnten war das Leben (in vielen Volkswirtschaften) von der 

Substanz und auf Pump keine Ausnahme, sondern System.

Der Systemfehler war die Missachtung der ökonomlogischen Vernunft - der Zeitverbundenheit von Ressourcenbildung und Verbrauch und von Schuldentilgung und Nutzen.

Wirtschaftsbegriffe im Wandel der Zeit

Abschnitt A: Grundlagen für Schlaraffenlandphilosophen

 

Sparen  

Früher: Zur Seite legen, für die Zukunft vorsorgen.  

Wikipedia: Sparen ist das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung.
Neu: Weniger mehr ausgeben, als man erarbeitet hat.

 

Kaputtsparen

Früher: unbekannt

Nun: Reduktion der Geschwindigkeit beim Schuldenaufbau.

 

Eigenverantwortung / Leistungsbereitschaft

Früher (Wikipedia): Als Eigenverantwortung (auch Selbstverantwortung) bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln, Reden und Unterlassen Verantwortung zu tragen. Das bedeutet, dass man für sich selbst sorgt und dass man für die eigenen Taten einsteht und die Konsequenzen dafür trägt, wie es in der Redewendung „sein Schicksal in die eigene Hand nehmen“ zum Ausdruck kommt.

 

 

 

 

Neu: Menschen, welche mehr leisten und sich weniger leisten, verdienen an den Menschen die weniger leisten und sich mehr leisten. Daher sollten sie diesen Verdienst wieder zurückgeben (müssen) und damit die Schulden der Sichmehrleister bezahlen.

 

Subsidiarität

Früher (Wikipedia): eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt. Danach sollten Aufgaben, Handlungen und Problemlösungen so weit wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich unternommen werden, also wenn möglich vom Einzelnen, vom Privaten, von der kleinsten Gruppe oder der untersten Ebene einer Organisationsform.

Neu: Eine Zentrale sagt, was bis wann zu erledigen ist, damit man sich nicht mehr leistet, als man leistet.

 

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Konjunkturbremse Transaktionssteuer

 

Eine Transaktionssteuer bremst die Konjunktur. Das ist die bestechende Erkenntnis wirtschafts­liberaler Konjunkturexperten. Alles auch nachzurechnen in den zukunftsweisenden Wirtschaftsmodellen.
Welch Segen für die erlahmenden Wachstumsraten in den sogenannten Wohlstandsgesellschaften - steckt doch eine wegweisende Dimension in diesen Gedanken. Denn weitergedacht sind diese nahezu unbeschränkt ausbaufähig. Da muss jede Zukunftssorge verstummen, wenn mit kreativen Wachstumsimpulsen und Ankurbelungseffekten die ersehnten Konsumwünsche erfüllt werden können.
Dieser Idee folgend, lassen sich auch bei durchschnittlicher Kreativität genügend Konjunktur belebende Anreizsysteme finden. Beispielsweise staatlich geförderte Siedlungsprojekte in Hochwasser gefährdeten Augebieten. Oder ein Downgrading von Dachkonstruktionen, damit die sie tragenden Dächer ab auffrischender Windgeschwindigkeit den Anrainern um die Ohren fliegen.
Wer könnte da nicht aller mit handfesten Zuwachsraten rechnen, Bauindustrie und –gewerbe, Aufräumdienste, Spengler und Lackierer für die ramponierten PKWs - aber auch die Ärzte und Totengräber, wenn die Flugbahn eines festen Brockens an einem weniger festen Schädel gerät.

 

 

Und nicht zu vergessen, auch die Brandleger und Randalierer könnten ermutigt werden, damit sie ihre aufgestauten Energien für steigende Bruttoinlandsprodukte einsetzen dürfen.

Und außerdem, Finanzspekulationen bringen Spannung und Abwechslung in manchen tristen Alltag. Immerhin gelingt es den Leerverkäufern, Derivaten- und Hochfrequenzhändlern im Finanzmarktkasino zunehmend häufiger den Realwirtschaftlern und ernsthaft Bemühten ihre Armseligkeit begreiflich zu machen. Das ist dramatisch und unterhaltsam. Da können sich manche Horrorfilme hinten anstellen.
Nebenbei ist es ja auch grundsätzlich für alle möglich, die Nadelstreifakrobatenlaufbahn in den Schutzzonen der Finanzwelt einzuschlagen - auch wenn die Wahrscheinlichkeit für den Nachwuchs aus den Armenvierteln Afrikas etwas mit einem Lottogewinn oberster Kategorie gemein haben dürfte.
Aber dann locken in den Sekundenbruchteilen beim Milliardenbeträge über den Globus Hin- und Herschaufeln fette Renditen. Und selber Schuld, wenn sich beim ehrlichen Rückenkrümmen und Hirnzellenmartern das auch in mehreren Leben nicht ausgeht.

 

 

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Kann Griechenland seine Schulden tilgen?

 

2010 hat der griechische Staatshaushalt ein Defizit von über 24 Mrd. Euro (mehr als 10 % vom Bruttoinlandprodukt) erwirtschaftet. Der Schuldenstand des Staates betrug Ende 2010 326 Mrd. Euro (143 % vom BIP - von 229 Mrd. Euro). Das Minus von Januar bis September 2011 betrug 19,2 Mrd. Euro.

Wie kann nun Griechenland die vielen Jahre des Schuldenmachens beenden und seine Schulden tilgen? 

Ein Szenario im groben Überblick (ohne Berücksichtigung möglicher Einflüsse, wie z.B. die weltweite Wirtschaftsentwicklung, Naturkatastrophen, Zinsen und Inflation am Kapitalmarkt, usw.):

 

ad Staatshaushalt)

Das Dauerdefizit des Staatshaushalts muss in einen Überschuss umgewandelt werden. Steuererhöhungen und ein effektives Steuersystem (Eindämmung der Steuerhinterziehung) müssen höhere Einnahmen bringen und eine schlanke, unbürokratische Verwaltung und niedrigere Löhne und Gehälter müssen die Ausgaben deutlich reduzieren.  Dann könnte man z. B. 15 Mrd. Euro pro Jahr zur Schuldentilgung verwenden und in ca. 25 Jahren (!) die Schulden los sein. 

Die Voraussetzung für die Staatseinnahmen sind aber mindestens gleich bleibende Wirtschaftsleistungen. Da die Inlandsnachfrage sinken wird, bedeutet das notwendigerweise eine deutliche Zunahme der Exporte. Das Leistungsbilanzdefizit muss in einen Leistungsbilanzüberschuss gedreht werden.

Mehr als fraglich, ob dies ohne eigene Währung (und einer Abwertung) möglich sein kann.

 

ad Wirtschaft)

Der Inlandskonsum sinkt, da die Menschen weniger zum Ausgeben haben. Um das Niveau der Wirtschaftsleistung mindestens zu halten, muss der Export angekurbelt werden. Es braucht attraktive, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen. Die richtigen Dinge müssen richtig gemacht werden. Dazu braucht es neue Technologien und niedrigere Lohnkosten. Die Wirtschaft benötigt ausländische Investoren, welche Geld und Know-how mitbringen.

 

 

ad private Haushalte)

Die Gürtel müssen beträchtlich enger geschnallt werden, vor allem beim Konsum. Für gleiche Arbeit gibt es weniger Einkommen bei gleichzeitig höheren Abgaben und Steuern.

Ohne diese Änderungen wird es nicht funktionieren. Andernfalls ist der Staatsbankrott nur eine Frage der Zeit. Jedoch: Diese Änderungen brauchen Zeit, viel Zeit. Es ist aber bereits nach 12.

PS1: Im April 2010 haben EU und IWF Kredite von 110 Mrd. Euro zugesagt („1. Rettungsschirm“). Im Juli 2011 folgte das 2. Rettungspaket von 109 Mrd. Die Europäische Zentralbank kaufte im Mai 2010 griechische Staatsanleihen in Höhe von 25 Milliarden Euro, um die Kurse der Anleihen zu stabilisieren (weitere Anleihen wurden 2011 gekauft). 

Die erste Geldüberweisung („1. Tranche“) folgte im Mai 2010. Der IWF und die EU-Staatengemeinschaft haben 20 Mrd. Euro an Griechenland überwiesen. Im August 2010 und im Juli 2011 folgten weitere Milliarden. Im November 2011 werden es 8 Mrd. Euro sein. 

Das Defizit 2011 wird bei 8,5 Prozent des BIP liegen und der Schuldenberg auf über 150% des BIP weiter anwachsen.

Ursache ist der Konjunktureinbruch. 2011 wird die griechische Wirtschaft um etwas mehr als 5 Prozent schrumpfen. Für 2012 wird ein Defizit von ca. 7 Prozent des BIP erwartet.

Die Zinsen für die Schulden betragen derzeit ca. 15 Milliarden pro Jahr. Zur Finanzierung dieses kontinuierlichen Defizits ist Griechenland gezwungen, laufend neue Schulden aufzunehmen und damit seine Verschuldung zu erhöhen. Die Zinsen für die Kredite steigen, je geringer die Wahrscheinlichkeit wird, dass Griechenland seine Schulden bezahlen kann.

 

PS2: Gewisse Kenntnisse der Grundrechnungsarten und etwas Lebenserfahrung könnten ausreichen, um die Antwort auf die Frage „Kann Griechenland seine Schulden tilgen?“ zu finden.

 

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Bankenkrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Staatsschuldenkrise,  Gesellschaftskrise(?) ...

 

so heißen die Stationen im Krisenfahrplan seit 2007. Die gemeinsame Wurzel für die Kriseninflation könnte man „Griechische Krankheit“ nennen. So wie man von der Grippepandemie zwischen 1918 und 1920 von der „Spanischen Grippe“ spricht.

 

Zugegeben, sie war ja sehr verlockend, die Mär vom Geld, einem „Perpetuum mobile pecunia“. Kaufe heute, zahle irgendwann. Für jeden, auch für die Politik. Gelder nach Proporz verteilen (oder an die lautesten Lokalfürsten), um mit der Wohlgesonnenheit der eigenen Klientel belohnt zu werden.  

 

Eine kurze Erinnerung an die Zeiten, wo die Grundrechnungsarten am Stundenplan standen, hätten der Mär die Illusion rauben können: Wenn Staaten, Gesellschaften, Individuen so an die 20 Jahre über ihre Verhältnisse leben, dann müssen sie die folgenden Jahrzehnte bescheidener ihr Dasein fristen. Und dabei genauso oder mehr ihre Rücken krümmen und ihre Gehirnzellen bemühen. Je mehr sie dabei die richtigen Dinge richtig tun, je weniger Jahrzehnte könnten es werden. Andernfalls wird es kaum gelingen, den Schuldenberg abzutragen.

 

 

 

Schulden zurück zahlen, nicht rückzahlen oder etwas dazwischen – das sind die möglichen Szenarien für die Zeit nach dem Leben auf Pump. 

 

Und diese Szenarien sind seit Jahren Gegenstand der diversen Gipfel und Sitzungen über Rettungsschirme, Bankenhilfspakete, Bailouts, Haircuts, Finanzstabilisierungsmechanismen.

Politische Notwendigkeiten, welche rascher und effektiver sein könnten.

 

Aber, es wäre unvernünftig mit den Erwartungen den gleichen Fehler zu machen, denn mit Geldzauber und Finanztricks ist die Aufgabe nicht zu lösen.

Man kann jedoch das Unausweichliche unterschiedlich portionieren - Länge und Intensität des Schreckens beeinflussen und die Last so gerecht wie möglich verteilen, in dem jene, welche von dem Zauber mehr profitiert haben, jetzt mehr zurückgeben (müssen).

 

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Ein Blick auf die Zukunft der Börsen

 

Herr Karl-Heinz aus H. – offensichtlich ein Leser (aus einer kleinen aber mutigen Leserschar) meiner Beiträge in diesem Blog, schreibt mir: “Hallo Lackner, warum schreiben sie nicht einmal etwas über Wirtschaft und Börsen. Das ständige Moralgefasel in ihren Beiträgen wird langsam langweilig”.

Ja, Herr Karl-Heinz hat recht. Das ist es, was interessiert und nicht das langweilige Gesudere eines mieselsüchtigen Gesellschaftsnörglers. Daher werde ich nun über die Zukunft der Kurse an den Börsen schreiben (und dabei der Gefahr tapfer ins Auge blicken, nun auch die letzten treuen Leser zu vergrämen). Bis auf Onkel Gerhard, der wird aus Mitleid weiter meine Verirrungen lesen. Jedenfalls, das olympische Motto “dabei sein ist alles - nicht gelesen werden” (oder so ähnlich) ist auf meiner Seite.

Aber ich muss etwas vorausschicken: Mit meinem verkümmerten Graswachshörsensorium ist es völlig unmöglich, gewinnträchtige Informationen mit den für das Börsengeschehen erforderlichen Halbwertszeiten von Minuten bis Stunden zu verbreiten.

Andererseits liegt das auch an meiner Schreibtechnik. Denn bis meine holprige Zweifingertechnik das volatile Geschehen an den Börsen zu Texten geformt hat, ist die Zeit abgelaufen und die Botschaft würde lediglich fürs Antiquariat taugen.

Auch braucht es immer einen Anstoß, einen Zeitungsartikel, Nachrichten im Hörfunk oder Fernsehen, einen Werbespot, eine Beobachtung im Kaufhaus oder sonst wo, der mich in an die menschliche Intelligenz bzw. Selbstlosigkeit erinnert. Wenn dann diese Erinnerungen beginnen das Gemüt zu quälen, dann hat es sich als entlastend erwiesen, diese aus dem Hirn zu entnehmen und dem Papier zu übergeben. Dort bleibt es in der Regel liegen bis irgendwann der Druck der Allgemeinheit so groß wird, diese daran teilhaben zu lassen.

Aus diesem Grund bleibt also nur die Marktlücke von Informationen mit Halbwertszeiten in der Größenordnung von Jahrzehnten.

Bescheidenerweise sei hierzu allerdings anzumerken, dass hier gewisse Erfahrungen nachgewiesen werden können. Nach jahrelangem Grübeln und Sinnieren über den Finanzmarkt und über die Börse sind diese Erkenntnisse inzwischen zwischen Buchdeckeln („Diagnose Übermaßunmäßigkeit. Die Gier der Lemminge.“ „Ein Plädoyer für das richtige Maß“. “Wie viel Verrücktheit geht noch?“) aufgehoben.

Das wird sie nun möglicherweise enttäuschen und es ist zu befürchten, dass mir der ausufernd, zustimmende Jubel der p. t. Leserschaft verschlossen bleiben wird.

 

 

Dennoch, Herr Karl-Heinz, komme ich endlich zum Thema: 

Die Zukunft der Kurse an den Börsen.

Laut Lehrbuch und Meinung vieler anerkannter Experten hat beispielsweise der Kurs einer Aktie an der Börse in gewisser Weise mit der Substanz eines Unternehmens zu tun. Auch, wenn das nicht immer ersichtlich ist. Ist die Erwartung der Marktteilnehmer, dass die Gewinne wachsen, dann steigen die Kurse. Und umgekehrt.
Möchte man nun in die Zukunft blicken, dann stellt sich die Frage: Werden die Gewinne der Unternehmen in Zukunft steigen? Und man könnte sich weiter fragen: Warum sollten sie das tun?
Welche Gewinnerwartungen sollte es für die Unternehmungen in den Wohlstandsgesellschaften geben, welche bereits heutzutage viele ihre Umsätze nur mit ohrenbetäubendem Werbegebrüll halten können?
Und der durchschnittliche Konsument immer mehr im Klumpert erstickt, Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, sich die Müllberge auftürmen und die Ressourcen knapper werden.
Die Grenzen des Wachstums rücken immer näher, vielerorts der Vernunft schon längst entrückt.

Und wenn die Gewinne nicht steigen, warum sollen das die Kurse tun? Ausnahmen (Einzelwerte) ausgenommen.

Eine weitere Antwort könnte die Innovationskraft gewiefter Spekulanten und die Herde gierigen Lemminge liefern. Da kann und wird es zu dem einen oder anderen Bläschenplatzer reichen und damit den Glücklichen oder den Wissenden („buy low – sell high!“) zu wohlerzitternden Renditen
führen.

Zuletzt könnte man die Geschichte bemühen und den Durchschnittsverlauf nach Euphorie-Phasen und Spekulationsblasen (z. B. Dow 1929, Gold-Silber 1980, Nikkei 1990, Nasdaq 1999) unter die Lupe nehmen. Noch nach 8 Jahren (und einem dritten Tief) lagen die Werte nur knapp über 30% von den Höchstwerten (s. a. „Diagnose Übermaßunmäßigkeit“, Seite 164). Der Nikkei 225 liegt nach mehr als 20 Jahren bei unter 25%.

Was bleibt nun als Resümee?

Immer wieder wird es die eine oder andere Gaudi im Kurskasino geben, mit dem einen oder anderen Innovationskunststück bei Einzelwerten. Oder wenn die Gier der Lemminge zuschlägt.

Aber die (inflationsbereinigten) Börsenindizes werden in den nächsten 30 Jahren nicht die Höchstwerte von 2007 erreichen. Darauf würde ich gerne wetten. Leider geht es sich zeitmäßig nicht mehr aus. Bleibt nur eine Bitte an die Börsenparkettjongleure: Wenn´s stimmt, dann trinken sie ein Achterl auf mein Wohl. 

Einen Reschen.

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BIP (materieller) Wohlstand & Lebensqualität 

 

Wenn das BIP an Grenzen stößt, ist bei der Lebensqualität noch viel möglich. Besser machen und besser damit umgehen wäre ein Mittel.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) drückt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes aus. Es umfasst alle Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Je höher das BIP desto höher also die Wertschöpfung in einem Land. Das BIP pro Kopf, also das gesamte BIP geteilt durch die Zahl der Einwohner eines Landes, hingegen verwendet man als Messgröße für den (materiellen) Wohlstand eines Landes.

Experten aller Richtungen predigen unablässig die Notwendigkeit vom BIP-Wachstum: Ohne Steigerung geht alles den Bach hinunter, die Wirtschaft steht und Arbeitsplätze gehen verloren.

 

Andererseits gibt es mehrfach die Erkenntnis, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen in einer Volkswirtschaft nicht steigt, auch wenn sich das BIP vervielfacht hat. Und, dass die Menschen vieler Völker mit geringerem BIP pro Kopf zufriedener sind, als die Menschen reicher Staaten. Und auch, dass je reicher Staaten sind, die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird.

Und – was letztlich unumstößlich ist, dass jedem Wachstum natürliche Grenzen gesetzt sind.

Anders bei der Lebensqualität. Da gibt es für viele noch Spielraum nach oben. Und das Gute daran - das ist es, worauf es im Leben letztlich ankommt. Zufrieden leben in einer fairen und gerechten Welt, gestalten können, respektiert werden.

Wichtig ist daher das BIP, welches zur Lebensqualität beiträgt. Es geht um Qualität und weniger um Quantität. Es geht um sinnvolle Arbeit. Um Arbeit, welche zur Lebensqualität des Einzelnen und der Gesellschaft beiträgt. Arbeitsleistungen, welche die Lebensqualität nicht erhöhen sind ohne Wert.

 

Daher stellen sich die Fragen:

Wie, womit entsteht das BIP und was wird damit gemacht?
Was machen die privaten Haushalte mit dem Einkommen?
Was macht der Staat mit den Steuern?
Was machen die Betriebe mit den Gewinnen?

Der Lebensqualität würde es gut tun, wenn …
- die Kluft zwischen Arm und Reich kleiner und nicht größer wird,

 

 

- mit Ressourcen verantwortungsvoll umgegangen wird und nicht Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen,
- in einem effektiven Ausbildungswesen nicht nutzloses Wissen mit einer Halbwertszeit von Stunden vermittelt wird,

- Prävention im Gesundheitswesen den notwendigen Stellenwert bekommt und Doppelgleisigkeiten, falsche Diagnosen und Therapien und unnötige Medikamente Ausnahmen sind,
- die Umwelt geachtet wird, Luft und Wasser sauber ist und der Zugang zu Natur- und Grüngebieten möglich ist,
- die Lärm- und Lichtverschmutzung reduziert wird,
- Lebensmittel nicht über Tausende Kilometer transportiert werden (z. B. aufgrund obskurer Exportförderungen), obwohl sie um die Ecke wachsen (könnten),
- der Regulierungswildwuchs und die Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung und der Prestigeföderalismus ein erträgliches Ausmaß einnimmt,
- Betrieb und Ämter die Qualität und Kundenorientierung leben und weniger darüber prahlen,
- langlebige und nützliche Produkte und Dienstleistungen produziert werden,
- instand halten, reparieren lohnender ist, als wegwerfen,
- der wie ein Krebsgeschwür wuchernde und aufgeblähte Bankensektor und Kapitalmarkt wieder das macht, was seine Aufgabe ist,
- Spekulanten und Abzockern Einhalt geboten wird,
- die Lügen und Halbwahrheiten in der Werbung verschwinden und das erbärmliche Werbegebrüll verstummt,
- Maßnahmen gesetzt werden, um Unfälle im Verkehr und in der Freizeit zu reduzieren,
- funktionierenden Familien und die Kindererziehung die Beachtung zu Teil wird, die notwendig ist, um eine funktionierende Welt von morgen zu ermöglichen – und, wenn
- Werte, wie Bescheidenheit, Respekt, (Eigen-)Initiative, Neugier und Gerechtigkeit in der Gesellschaft mehr Normalität erlangen.

Da findet sich also genug Potenzial für mehr Lebensqualität und es braucht dazu nicht mehr BIP.

Dass es so ist, wie es ist, beeinträchtigt in unterschiedlichster Weise die Lebensqualität und bringt Stress, Ärger und Leid.
Wie viel Arbeitsleistung wird heute vergeudet und was könnte damit nicht Sinnvolles für mehr Lebensqualität gemacht werden?

 

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Schulden und andere Weisheiten

 

Die Gier der Lemminge, Diagnose UnmäßigkeitGeld bekommt in der Regel der, der es nicht braucht. Der, der es dringend braucht nur, wenn er alles (auch das was er nicht hat), dagegen rechnen kann – und vor allem zu Konditionen, welche mit dem Grad der Dinglichkeit unbequemer werden.

Je höher die Schulden, je höher die Zinsen  - das ist die Mechanik des Marktes.

Und das ist gut so, sagen die (manche) Experten oder solche, welche sich dafür halten. Damit soll das Schuldenmachen bestraft werden und potentielle Schuldenmachkanditaten abgeschreckt werden.

Nun was passiert aber, wenn diese Mechanik bereits versagt hat und die Schulden da sind - sagen wir in der Höhe von zwei Jahreseinkommen?

 

Weinen Sie nicht, da können so manche Staaten locker mithalten. Vielleicht sind Sie Bürger so eines Staates, dann könnten Sie sich allmählich damit beschäftigen, sich ernstlich Sorgen zu machen.

 

Denn, wenn so ein Staat für die Schuldenrückzahlung neue Schulden machen muss, dann wird erfahrungsgemäß der Markt aber ganz schön böse und wird Bußgeld verlangen. Und damit werden die Schulden auch nicht kleiner.

 

 

Blöd dabei ist, dass dann immer mehr vom Einkommen für die Rückzahlung von Schulden draufgeht. Da bleibt weniger fürs Ausgeben. Was wieder dem Einkommen nicht gut tut.

Was letztlich bedeutet: So geht es sicher nicht.

 

Nur woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen?

Apropos Stehlen - das könnte ein Ansatz sein. Man könnte es denen wegnehmen, welche genügend davon haben (und eventuell an dem ganzen Desaster verdient haben) und die Schulden zurückzahlen. Oder, man könnte es den Gläubigern wegnehmen, schließlich war ihnen die Rendite das Risiko wert.

Für beide Vorgehensweisen gibt es genügend Beispiele. Für jene, welche nun überrascht sind: Lernen Sie Geschichte (© B. Kreisky, österr. Bundeskanzler). 

 

Und dann?

Sich um das Einkommen kümmern (was mit weniger Schulden und/oder einer eigenen Währung deutlich leichter sein kann) und nicht mehr ausgeben, als man hat.

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Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrisenmanagement

 

unfachmännisch, stümperhaft, oberflächlich – einfach dilettantisch 

 

Ein Geheim- oder Sondergequatsche jagt das andere, quer über den Erdball. Tausende von Nadelstreifwichtigtuern dilettieren um die Wette. Jeder Begabte mit der Fähigkeit seine zehn Finger zum Addieren einzusetzen hat inzwischen begriffen, dass das Geldberge von A nach B hin- und herschaufeln so viel Nutzen bringt, wie eine Pandemie. Und dass es nichts mehr braucht, als diesen Wahnsinn zu stoppen (der mittlerweile mehr als das Zehnfache der gesamten Weltwirtschaftsleistung beträgt): mit einer Transaktionssteuer und dem Verbot von Leerverkäufen und von Derivaten.

 

Vergleichsweise: Wenn ein offener Wasserhahn die Wohnung meterhoch unter Wasser gesetzt hat, dann würde ein durchschnittlich begabtes Kleinkind den Hahn zudrehen. Nicht so die Scheinexperten auf den Selbstdarstellungsbühnen: Da wird jahrelang hin- und herberaten, ob Gummistiefel und/oder Schwimmkurse für die Bewohner, wasserdichte Möbel und Geräte,  Versicherungslösungen und sonstiges blödes Zeug das Wasserproblem lösen könnte.

  

Dem Übel nicht genug, vernichtet dieses Trottelspiel das Potenzial von Millionen von Hirnen, welche Nützlicheres machen könnten, als im Finanzkasino neunmalklugprahlerisch herumzufuhrwerken. 

 

 

 

 

 

Was sind das nur für Zeitgeisteinfaltspinsel, die Huldiger des Mottos „alle Freiheit dem (Geld) -Markt“,  die glauben, dass sich Geld und somit Wohlstand vermehren, wenn es nur oft von einem zum anderen wandert oder über den Erdball gejagt wird?

 

Und, wer ist das, der Markt?  Sind das langfristig und nachhaltig denkende Investoren oder skrupellose Zockerbanden, die dem schnellen Geld nachjagen?

 

 

 

 

Es wäre so einfach: Würde dieser Geldvermehrungsscheinwelt der Garaus gemacht werden, dann würde sich auch das unverantwortliche Schuldenmachen auf die Zukunft aufhören.

 

Was auch kein Bagatellerl ist.

 

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Punkt oder Komma

 

No risk no fun?

In wenigen Minuten verbinden sich die vorprogrammierten Verkauforders unserer weltweit miteinander plaudernden Computer und vernichten so in Windeseile über 1000 Milliarden (eine Billion) Dollar an Marktwert der im DJ gelisteten Unternehmen. Und in der Folge viele weitere Milliarden auf den Handelsplätzen der Welt. Oder war es doch ein Komma statt einem Punkt, welche aus Millionen Milliarden machte und den Spieltischen im Finanzmarktcasino wieder einmal das Fürchten lernte?

 

Logik, Vernunft, Überschaubarkeit, Wissen über die Folgen von Handlungen?  

Die täglichen Absonderungen der Finanz- und sonstiger Experten geben beklemmende Antworten: Da ist die Rede von kaum erklärbaren pseudointelligenten Finanzprodukten. Kaufen oder verkaufen - wortreiche Beliebigkeiten. Alle quatschen, keiner weiß es wirklich.

 

Und die Politik? Ein Politgipfel nach dem anderen präsentiert in fragwürdiger Offenheit die Ohnmacht gegenüber Finanzspekulanten. Bis dato blieb es bei kollektiven Androhungen, vorwiegend in der Schaffung zusätzlicher Kontrollen. 

 

 

 

Keine Frage, Kontrollen sind notwendig - aber in Verbindung mit einer wirksamen Steuerung von Prozessparametern. Beispielsweise sind das strikte Hygienemaßnahmen bei der Herstellung von Trinkmilch. Eine Kontrolle der

Milch auf Gesundheit gefährdende Substanzen kann aber nur die Bestätigung sein, dass die Hygienemaßnahmen funktionieren.  

 

Und wo sind sie, die Hygienemaßahmen für den Finanzmarkt?

Zum Beispiel, das Verbot der Spekulationspapiere über leer verkaufte Derivate und die Besteuerung kurzfristiger Finanztransaktionen.

Oder entsteht durch das Hin- und Herschaufeln von Spekulationsmilliarden auch nur ein Reiskorn oder ein Becher Trinkwasser?

Es ist so: Das entsteht ausschließlich, wenn nicht nur die Hände dreckig werden und sich die Allerwertesten heben. Und das Hirn könnte dabei eine wertvolle Rolle übernehmen, beispielsweise um den Dreck in Grenzen zu halten und um das Heben zu erleichtern.

 

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Die Wurzel der Krise

 

Unmäßigkeit, Raffsucht verdirbt die Sitten. Eine alle Grenzen sprengende Gier hat unsere Rund-um-die-Uhr-Bluffen-Gesellschaft befallen: Im täglichen Leben, im Sport, in der Kunst, in der Wirtschaft. Überall: Mehr ausgeben als man hat, mehr Schein als Sein. Über die Verhältnisse leben. Schulden machen, auf Pump leben und auf Pump spekulieren. Weniger leisten aber sich mehr leisten. „Kaufe heute, zahle später“ und „Ich will Alles und das Sofort“ suggeriert das Geplärre der Werbegurus rund um die Uhr.
Manche Kulturen fördern den Gier-Nachwuchs und produzieren damit die Gier-Profis. Ihre Arbeitsplätze sind die Spieltische der Finanzwelt-Casinos. Dort spielen sie ihr risikoreiches, unethisches, manche ihr verantwortungsloses, kriminelles Spiel. 

Es ist die Übermaßunmäßigkeit, die Unmäßigkeit zum Schaden Unbeteiligter welche uns die Probleme beschert. Das ist die Wurzel für diese und für andere Krisen. 

 

 

Und, durch die globale Vernetzung sind die Folgen umfassend und dramatisch. Für beide Tatsachen wird es keine grundsätzliche Lösung geben. Gegen die menschliche Gier ist kein Kraut gewachsen - sie steckt tief in unseren Genen - und die Globalisierung ist nicht umkehrbar. Aber besser damit umzugehen ist überlebensnotwendig: Global abgestimmte und verbindliche „Spielregeln“ und eine Rückbesinnung auf die realen und wahren Werte, ein ständiges Bemühen gegen eine übermäßige Unmäßigkeit. Ein erster Schritt wäre die Erkenntnis, denn wirksame Maßnahmen brauchen das Erkennen der wirklichen Ursache. Ein Zweiter, das gute Beispiel der Meinungsmacher.

 

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Einen Schuldenberg kann man in der Regel nicht mit Schulden abtragen

 

Man kann eine Kreditkrise nicht mit weiteren Krediten lösen. Dieses Problem wird nur gelöst, wenn die Ursache beseitigt wird. Änderungen gibt es nur, wenn geändert wird. Derzeit wird die Geldmenge drastisch aufgeblasen, denn jedes beschlossene Konjunkturprogramm und jede Rettungsmaßnahme basiert auf neuem Geld – in anderen Worten, auf Schulden. Diese neuen Schulden benötigen einen Gläubiger. In der Krise sind das die Zentralbanken, sie können Geld drucken ohne jemanden zu fragen. Jede Menge kann beliebig erzeugt werden. Und ein Blick in die Geschichte zeigt, dass ein sprunghafter Anstieg des Schuldenbergs meist zu einem deutlichen Anstieg der mittelfristigen Inflationsraten, wenn nicht sogar zum Staatsbankrott geführt hat. 

Es stellt sich außerdem die Frage, ob die Ankurbelung der Konjunktur nicht nur eine zeitliche Verschiebung des Problems ist, wie beispielsweise die Verschrottungsprämie für PKWs. Neue Schulden können die Auswirkungen des Wirtschaftseinbruchs verzögern und verschieben, aber gelöst wird ein Problem nur, wenn die Ursache beseitigt wird. Eine Änderung wird nur stattfinden, wenn sich die Vorgehensweisen nachhaltig ändern. Man kann eine Kreditkrise nicht in gleicher Weise mit weiteren Krediten lösen. Davon ausgenommen sind nur Kredite für Erfolg versprechende Zukunftsprojekte. Projekte die kommenden Generationen nützen.
Experten befürchten, dass aufgrund der forcierten Konjunkturankurbelung mit neuen Schulden, die derzeitige geringe Inflation bzw. leichte Deflation schnell in eine Hyperinflation umschlagen kann und rechnen mit einer Geldentwertung zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr für die Zeit nach 2010. Denn Inflation ist letztlich immer das Ergebnis einer übermäßigen Ausweitung der Geldmenge. 

 

 

Dieser Vorgriff auf die Zukunft, die Schulden, müssen von den Schuldnern – Staaten, Betriebe und private Haushalte - zurückgezahlt werden. Dabei wird es ratsam sein sich auf diese Inflation einzustellen. Denn die Zentralbanken werden die Inflation bekämpfen. Es ist in erster Linie ihre Aufgabe die Preisstabilität zu gewährleisten. Das bedeutet das die Zinsen für die Kredite wieder steigen werden. 
Dabei muss bedacht werden, dass bei einem Steigen der Zinsen die Zahlungsverpflichtungen für Kredite deutlich höher ausfallen und die Liquidität weiter in Bedrängnis kommt. Die Lasten für das Gestern gehen zu Lasten für das Heute und Morgen. Denn irgendwann muss man das leisten, was man sich geleistet hat. 
Es gab Zeiten, da wurde zuvor gespart um sich dann damit ein Haus zu bauen, ein Auto zu kaufen oder auf Urlaub zu fahren. Man hat auf etwas hingearbeitet. Nun muss nachgearbeitet werden. Es gibt die zwei Wege: Sich einschränken und sparen um sich dann etwas leisten zu können oder sich etwas leisten und sich dann einzuschränken und zurück zu zahlen. 
Manche Staaten und manch Einzelner haben sich übernommen oder zu viel riskiert. Jetzt folgt die Periode des Zurückzahlens und des Einschränkens. Andere Wege scheinen nicht sehr realistisch zu sein. Außer man gewinnt im Lotto, ist Erbe reicher Verwandter oder hat ein Tischleindeckdich oder einen Goldesel. Aber, man kann aktiv seine Chancen suchen. Und eine gewisse Bescheidenheit kann den Blick freimachen, um das zu finden, was wirklich zufrieden macht.

 

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Finanzkrise und Wirtschaftskrise: Wirksame Maßnahmen brauchen das Erkennen der wirklichen Ursache

 

Die Ursache der Ursachen für die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Übermaßunmäßigkeit, die übersteigerte Maßlosigkeit. Eine alle Grenzen sprengende Gier. 
Ein Blick auf die Entwicklung der volkswirtschaftlichen Kennzahlen zeigt: Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich angekündigt. In einigen Regionen der Welt war die Wirtschaft in den vergangenen Jahren wie im Märchen gelaufen. Aber zu sehr wurde Wachstum auf Schulden gebaut. Eine Mischung aus „Gier der Massen“ und „Gier skrupelloser Spekulanten“ hat die Finanz- und Wirtschaftswelt an den Rand des Abgrundes gebracht. Es sind immer wieder die gleichen Schritte der Dummheit aber durch die globale Vernetzung sind die Folgen dieses Mal besonders dramatisch. Und dafür wird es keine grundsätzliche Lösung geben. Gegen die Gier ist kein Kraut gewachsen, sie steckt tief in unseren Genen und die Globalisierung ist nicht umkehrbar. Aber besser damit umzugehen ist überlebensnotwendig: Mit global abgestimmten und verbindlichen „Spielregeln“, einer Rückbesinnung auf die wahren Werte und mit dem Bemühen gegen eine übermäßige Unmäßigkeit. Aber, die Hoffnung lebt: Denn es ist alles noch so vorhanden, wie es vor der Krise war: Das Leistungsvermögen der Menschen und die Verfügbarkeit der Ressourcen. Kein Außerirdischer hat uns diese Werte geraubt und in eine andere Welt gebracht. Es gibt sie in hohem Maße: Die Möglichkeiten für ein besseres Leben für alle Menschen auf unserem wunderbaren Planeten.
Auf der Suche nach den Ursachen: Der ungezügelte Finanzmarkt ermöglicht Spekulanten ungeahnte Gewinne und damit auch die Macht über so manches Unternehmen. Übernahmen sind die Folge. Das Ziel ist dann der kurzfristige Erfolg für den Shareholder, ausgewiesen in den Quartalsberichten. Diese Erfolge bringen Manager höchste Bonifikationen. Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung kommt diesem Ziel oft in die Quere und wird daher nicht betrieben. Die Identifikation der neuen Eigentümer mit Mitarbeitern, Produkten und / oder Dienstleistungen des Unternehmens fehlt. Auch bei 20 % Gewinn werden Mitarbeiter auf die Strasse gesetzt, wenn es dadurch Möglichkeiten eröffnet, den Gewinn zu steigern. Wenn sich dann Schwierigkeiten einstellen, wird so rasch als möglich der Betrieb verkauft oder filetiert. Die Shareholder haben ihre Gewinne erzielt und verabschieden sich.
Die öffentliche Hand, Banken und Betriebe haben in Aktien investiert (und dadurch weniger in die Weiterentwicklung ihrer unternehmerischen Tätigkeit), weil sie mehr Rendite als in ihrem Stammgeschäft zu erzielen glaub(t)en. Diese Vermögen sind Aktiva der Bilanz. Bei Kurseinbrüchen oder beim Platzen spekulativer Blasen geraten Betriebe in Konkursnähe. Für Banken werden durch die Verringerung der Eigenkapitalquote die Kreditaufnahmen am Geldmarkt teurer. Weil das Gesetz über das Kreditwesen den Banken ein Mindesteigenkapital vorschreibt, kommen Banken dann ins Trudeln. Die Vernetzung der Banken bekommt Risse, weil das gegenseitige Vertrauen sinkt. Die Banken leihen sich gegenseitig kein Geld, was wieder Auswirkung auf die Kredit suchenden Betriebe hat. Dadurch werden (geplante) Investitionsvorhaben verschoben. Die Bilanzierungsregel für die Wertberichtigung von Wertpapieren in der EU ist das "Fair Value - Prinzip". Nach dieser Regel müssen Wertpapiere stets nach ihrem aktuellen Marktpreis bilanziert werden. In der aktuellen Finanzkrise belasten daher erhebliche Wertberichtigungen die Bilanzen. Konkursgefährdete Banken und Investmentbanken verunsichern Sparer und Anleger von Wertpapieren. Sie fürchten um ihre Einlagen und versuchen bei nun fallenden Kursen zu retten, was zu retten ist. Die Unsicherheit bewirkt, dass viele nun ihre Ausgaben einschränken, auf das neue Produkt verzichten oder die Städtereise streichen. Der Geldkreislauf wird langsamer, die Umsätze gehen zurück. Gewinneinbrüche bewirken fallende Aktienkurse und der Dominoeffekt setzt sich fort. Die Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt und die Menschen haben weniger Einkommen. Für viele Unternehmen ist die Steigerung des Shareholder Values der oberste Zweck. Aber: Es geht nicht gut, wenn das Wirtschaftsdenken ausschließlich auf das Geld reduziert wird, und wenn Manager das Augenmaß verlieren und die Gesetzmäßigkeiten sozialer Systeme verletzen. Die Performance von Unternehmen und des Managements ist auch nicht nur am Börsenkurs zu erkennen. Eine Firma, die Gewinne macht, ist deswegen noch lange nicht gesund. Sie kann am Ende sein, auch wenn es sich noch nicht in den Zahlen zeigt. Andererseits steht ein gesundes Unternehmen auch ein paar schlechte Jahre unbeschadet durch, wenn es vorher Reserven bilden konnte. Die freie Marktwirtschaft ist nicht das Beste aller Systeme. Das sind die täglichen Erfahrungen vieler Menschen. Eine Marktwirtschaft ist oft brutal, unerbittlich und im Alltagsverständnis der Menschen ungerecht. Das Ziel müssen gesunde, lebensfähige Unternehmen sein und die Orientierung am wichtigste Partner eines Unternehmens, am Kunden. Wer Kunden hat, kann immer Aktionäre und Mitarbeiter zufrieden stellen. Wer keine Kunden hat, kann nichts mehr leisten. Kunden besser zu bedienen, als es die Konkurrenz kann, ist der Maßstab aller Unternehmensführung.

Finanz- und Wirtschaftskrise: Was können Manager aus dem Fehlverhalten lernen ? 

 

Lernen aus der Krise: Erfolgreiche Manager werden ihren bisherigen Weg bestätigt finden, andere werden versuchen aus den Erfahrungen zu lernen oder sie auch in Zukunft ignorieren. 
Manager reagierten im Vorfeld der Krise mit Verdrängung und haben die Risken falsch eingeschätzt. Die Grenzen des - auf Schulden gebautem - Wachstums wurden nicht rechtzeitig erkannt. Am Finanzmarkt ist die Illusion von der selbst regulierenden Kraft des Marktes geplatzt.
Aber: Die Bäume wachsen nicht in Himmel. Daher ist es wichtig die zeitliche Entwicklung des Finanzmarktes und der Wirtschaft zu kennen und zu beobachten. Neben den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen ist die Kenntnis über die Zusammenhänge der volkswirtschaftlichen Kennzahlen - beispielsweise über den Mechanismus von Konjunkturzyklen – ein unverzichtbares Basiswissen für Manager. 

Die Managementphilosophie „Shareholder-Value“ hat versagt: In Erwartung höherer Renditen wurde in spekulative Wertpapiere investiert und die Investition in das Unternehmen - in die Qualifikation der Mitarbeiter und in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen - wurde vernachlässigt. Für viele Unternehmen war (ist) die Steigerung des Shareholder Values der oberste Zweck. Aber es geht nicht gut, wenn das Wirtschaftsdenken auf eine Größe reduziert wird, nämlich auf das Geld, und wenn Manager das Augenmaß verlieren und die Gesetzmäßigkeiten sozialer Systeme verletzen. Es ist nicht richtig, die Führung eines Unternehmens und die Leistung des Managements ausschließlich an Geldgrößen zu messen. Die Performance von Unternehmen und des Managements ist auch nicht am Börsenkurs zu erkennen. Eine Firma, die Gewinne macht, ist deswegen noch lange nicht gesund. Sie kann am Ende sein, auch wenn es sich noch nicht in den Zahlen zeigt. Andererseits steht ein gesundes Unternehmen auch ein paar schlechte Jahre unbeschadet durch, wenn es vorher Reserven bilden konnte, und diese nicht an Aktionäre, Manager oder Arbeitnehmer ausschütten musste. 
Es geht um das rechte Maß. Betriebskultur und Kapitalzwänge müssen ausgewogen sein. In einem Quartal lassen sich die Ansprüche von Shareholder und Mitarbeiter nicht auf einen Nenner bringen. Es muss in größeren Zeiträumen gedacht werden, denn langfristig betrachtet, können beide Ziele erreicht werden: Die Ziele der Mitarbeiter und die Ziele der Shareholder. Die Manager müssen erkennen, dass die Wirtschaft kein Selbstzweck ist, sondern dazu dient, Menschen quer über den Globus ein Auskommen zu sichern. 
Es muss für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gesorgt werden und es muss ein Eigenkapitalpolster aufgebaut werden (jedoch nicht mit spekulativen Wertpapieren) und verstärkt in Forschung und Entwicklung investiert werden. 
Nur wer Kunden hat, kann immer Aktionäre und Mitarbeiter zufrieden stellen. Das gelingt nur mit uneingeschränkter Orientierung am wichtigsten Partner eines Unternehmens, am Kunden - und mit einer emotionalen Bindung zu Mitarbeitern (Lieferanten) und zu Produkten bzw. Dienstleistungen. 
Um noch höhere Gewinne (und höhere Bonifikationen) zu erreichen wurden Mitarbeiter auf die Straße gesetzt. Werte wie Fairness, Respekt und Ehrlichkeit stehen oft einem schnellem Gewinn entgegen. 
Aber "Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze, ist es einmal zerstört, so kommt es so bald nicht wieder." (Otto Eduard Leopold von Bismarck)
Der Unternehmenserfolg ist sehr oft nicht eine Frage der Größe: Es gibt ein verborgenes „Gesetz der Größe“, das Aufstieg und Niedergang von Großmächten bestimmt hat. Und es gilt indes nicht nur für die großen Reiche, sondern auch für Organisationen und Unternehmen. Es ist zu hinterfragen, ob größer immer besser ist und wie weit die Führungsfähigkeit der Manager reicht. Und welche Grenzen in Mentalitäten und in der Unternehmenskultur liegen. In der Globalisierungskette ist der Mensch das schwächste Glied. Denn Führung erfordert Vision und Fingerspitzengefühl und - grenzüberschreitend, kulturelle Bildung. Ohne sie sind Imperien oder große Industrieunternehmen auf Sand gebaut. Alternativen sind kleine, überschaubare Einheiten. Die Bodenhaftung darf nicht verloren gehen. 
Manager haben Augenmaß und Übersicht verloren: Überdimensionierte Kapazitäten ohne Markt stürzten Unternehmen in die Insolvenz.
Effizienz alleine reicht nicht, es geht um Effektivität. Effektiv sein, das heißt effizient das Richtige tun (z.B. umweltschonendere Fahrzeuge entwickeln), in die Mannschaft investieren und alle Mitarbeiter einbinden um (kreative) Lösungen zu finden. 
Nun - in der Krise - gilt es umsichtig die Kosten zu senken (ohne die Substanz des Unternehmens zu schmälern) um die Umsatzrückgänge zu verkraften. Und es bedarf einer besonderen Mobilisierung, denn besondere Situationen benötigen besondere Anstrengungen.   
Es ist nicht die Masse, die Unternehmen erfolgreich macht: Das Erfolgsrezept der Zukunft ist "Klasse statt Masse". Und die erfordert die Integration von Qualität in alle Unternehmensprozesse. Das heißt mehr Zeit zum Nachdenken und Erkennen, dass dem Kunden ungeteilte Aufmerksamkeit zu gelten hat. Und das bedeutet, dass Unternehmen ihre Versprechungen einhalten und wissen, dass Qualität und Beratung mehr zu sein hat, als Lippenbekenntnisse und Werbegags.

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Die Illusion vom Zauber des Geldes

 

Immer wieder will uns der Finanzmarkt glauben machen, dass die scheinintelligente Manipulation mit Geld ein Perpetuum Mobile ist.  Eine Finanzkonstruktion, die – einmal in Gang gesetzt – Geld vermehrt, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Und doch bleibt es so einfach: Geld ist nur ein Tauschobjekt, man kann es zur Seite legen, verborgen oder borgen. Geld vermehrt sich nur, wenn es weniger Wert wird oder auf Kosten von anderen - wenn Schulden auf die Zukunft gemacht werden.

Mehr Wohlstand gibt es nur, wenn wir für unsere Bedürfnisse mehr, besser, intelligenter, kreativer arbeiten. 

Wenn wir uns Geld leihen, um damit mehr machen zu können, dann können wir diese Ziele rascher erreichen. 

Mit der Solidarität zwischen Schuldner und Gläubiger. Dann kann Schuldenmachen Sinn machen und die Schulden werden inklusive einer Leihgebühr zurückgezahlt werden können. Das bringt Nutzen für den Schuldner und den Gläubiger und es wird wenig Verlierer geben. Dafür macht Geld Sinn. 

 

 

Aber Geld und die Geldverwalter, die Banken haben ihre Kernaufgaben verlassen. Sie sind viel zu groß und mächtig. Nouriel Roubini, Finanzprofessor an der Universität New York: „Wenn Finanzinstitute als zu groß gelten, um sie scheitern zu lassen, dann sind sie schlicht und einfach zu groß – und sollten zerschlagen werden. 

Wir sollten den Banken nicht nur den Eigenhandel verbieten, sondern das Investmentbanking vom Bankkundengeschäft trennen.“

Mit Scheinintelligenz wird spekuliert und gezockt, dass einem der Atem stockt. In vielen Ländern übersteigt die Bilanzsumme der Banken die Wirtschaftsleistung dieser Länder. Die Maschinerie bewegt astronomische Summen mit affenartiger Geschwindigkeit um den Globus. Mit einem Ergebnis: Verlierer sind nicht die Reichen und Wohlhabenden. Unsere Welt ist nicht bei den Gewinnern. Mit Sicherheit, das ist der falsche Weg - und den haben unsere wortreichen aber nachlässig agierenden Regierungen zu verantworten.

 

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